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Weinachtsgeschäft 2010: Eine schöne Bescherung erwartet den Handel

Wie jedes Jahr, so auch heuer wieder fragte die Gesellschaft für Kon­sum­for­schung (GfK) die Deutschen, was sie voraussichtlich für Weih­nachts­geschenke ausgeben werden. Die Ergebnisse dürften den Ein­zelhandel entzücken. So beabsichtigen rund 93 % der Deut­schen, Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Durchschnittliches Budget für Ge­schen­ke: 245 Euro. Dem Handel dürften die Geschenkkäufe deshalb am Ende der Saison ein Umsatzvolumen von rund 14 Mil­li­arden Euro beschert haben. Die meisten Geschenkideen betreffen Bücher, Beklei­dung und Accessoires sowie Spielwaren. Wer viel verdient, plant große Geschenke; wer weniger hat, ist erwartungs­ge­mäß bescheidener. Men­schen, die in Haushalten mit weniger als 1500 Euro monatlichem Netto­einkommen leben, beabsichtigen durchschnittlich 146 Euro aus­zugeben. Liegt das Haushalts­ein­kom­men bei netto mehr als 3500 Euro, dann steigt der Wert der ge­plan­ten Geschenke auf durch­schnitt­lich 366 Euro.

Unterschiede gibt es auch zwischen Ost und West. Während in den alten Bundesländern durchschnittlich 251 Euro für Geschenke vorgesehen sind, liegt der Durchschnittswert im Osten bei nur 224 Euro.

Beschenkte sind vor allem Familienmitglieder: Rund zwei Drittel wollen die Eltern und Schwiegereltern beschenken. Den Kauf dieser Geschenke werden in den meisten Fällen die Frauen erledigen. Ähnlich viele Befragte wollen auch den Partner beschenken. Den Kauf von Geschenken für die eigenen Kinder und Geschwister planen rund 30 % der Deutschen. Deutliche Geschlechterunterschiede zeigen sich bei der Frage, ob man Freunden etwas schenken soll. Während rund 40 % der Frauen diese Frage bejahen, finden das nur knapp 19 % der Männer für nötig. Dieser Trend zeigt sich auch bei den Geschenkemuffeln. Rund 10 % der Männer wollen dieses Jahr überhaupt nichts kaufen. Unter Frauen liegt der Anteil bei nur 5 %.

Was planen die Deutschen bevorzugt zu schenken? Die Chancen, in diesem Jahr ein Buch unterm Weihnachtsbaum zu finden, sind groß. Rund 40 % aller Deutschen wollen Lesestoff verschenken. Unter Frauen liegt der Anteil bei 45 Prozent, Männer planen nur zu einem Drittel entsprechende Käufe. Durchschnittlich sind im Weihnachtsbudget 39 Euro für Bücher vorgesehen. Laut Berechnungen der GfK entspricht dies einem Umsatzvolumen von rund einer Milliarde Euro.

Den zweiten Rang unter den Geschenken belegen Bekleidung und Accessoires. Ein Drittel aller Deutschen plant hier Käufe, durchschnittlich für 77 Euro. Die Gesamtumsätze dürften sich auf rund 1,74 Milliarden Euro belaufen. Je höher das Einkommen der Haushalte, umso häufiger stehen Bekleidung und Accessoires auf der Geschenkeliste. Auch das Geschlecht hat einen deutlichen Einfluss: Knapp 40 Prozent der Frauen werden Modeartikel kaufen, unter Männern liegt der Wert bei nur 27 %.

Auf dem dritten Rang finden sich Spielwaren, die bei einem Drittel aller Deutschen auf der Geschenkeliste stehen. Die 25- bis 44-Jährigen sind hier die größten Käufer, nahezu die Hälfte dieser Altersklasse wird Spielzeug kaufen. Die durchschnittlichen Ausgaben für Spielwaren belaufen sich auf rund 70 Euro, was ein Umsatzpotenzial von knapp 1,57 Milliarden Euro verspricht.

Auch Lebensmittel und Getränke werden gerne verschenkt und schaffen es auf den vierten Platz. Etwas über ein Viertel der Bevölkerung plant hier Käufe für durchschnittlich 37 Euro. Dies entspricht einem Umsatz von rund 650 Millionen Euro. Geschenke, wie Präsentkörbe, Weine oder Süßwaren wählen vor allem jüngere Menschen. Auffällig ist ein deutlicher Unterschied zwischen Ost- und Westdeutschland. Während in den westlichen Bundesländern Lebensmittel und Getränke von 23 % der Menschen verschenkt werden, liegt der Wert in den östlichen Bundesländern bei 38 %.

Gutscheine sind zu verschenken plant ein knappes Viertel der Deutschen. Im Durchschnitt sind dafür 71 Euro vorgesehen. Auf dem nächsten Rang finden sich Kosmetikartikel und Parfüm. Ein Fünftel der Deutschen wird hier zugreifen und durchschnittlich 45 Euro ausgeben, je jünger umso häufiger. Gleiches gilt für CDs und DVDs, die rund 19 % der Deutschen verschenken und dafür im Durchschnitt 35 Euro ausgeben wollen.

Wer nicht weiß, was seine Lieben sich wünschen, greift gerne zu Bargeld als universell verwendbares Geschenk. Rund 16 % der Deutschen zählen zu dieser Gruppe. Dabei gilt, je älter der Schenker, umso wahrscheinlicher legt er ein Geldkuvert unter den Baum. Von den 55- bis 64-Jährigen plant dies ein Drittel. Das Geldkuvert wird im Schnitt 183 Euro enthalten.

Platz neun der beliebtesten Präsente belegen Abos und Veranstaltungstickets, die rund 13 % der Deutschen verschenken wollen, durchschnittlich für 78 Euro. Schmuck und Uhren schaffen es auf Rang 10. Deutschlandweit wollen knapp 11 % hier zugreifen, unter den 14- bis 24-Jährigen sogar 16 Prozent. Wertvolle Juwelen dürften aber nicht unter dem Weihnachtsbaum landen, denn im Durchschnitt sollen 88 Euro eingesetzt werden. In Summe ergeben sich hierdurch rund 640 Millionen für den Handel.

Wo werden die Deutschen dieses Geld ausgeben? Die Antwort lautet: immer öfter im Internet. Kein Stress im innerstädtischen Weihnachtsrummel, eine riesige Produktauswahl und der bequeme Preisvergleich sprechen für den Kauf per Klick. Aber nicht jeder Produktbereich ist hier aus Verbrauchersicht gleichermaßen geeignet. Spitzenreiter unter den Interneteinkäufen sind Abos und Veranstaltungstickets. Rund 41 % der Befragten planen, bei dieser Geschenkart auch im Internet einzukaufen. Ebenfalls beliebte E-Commerce-Artikel sind CDs und DVDs (38 %), Bücher (34 %), Handys und Smartphones (32 %) sowie Software und Computerspiele (je 32 %).

Am unteren Ende der E-Commerce-Charts finden sich Lebensmittel und Getränke (5 %), Kosmetikartikel und Parfüm (11 %), Gutscheine (12 %), Sportartikel sowie Bekleidung und Accessoires (jeweils 16 %). Bei diesen Produktgruppen wollen die Verbraucher die Waren vor dem Kauf anfassen und ausprobieren.

Geschenke selbst zu basteln, erfreut sich zumindest unter Männern keiner großen Beliebtheit. Gerade einmal 13 % haben dieses Jahr vor, selbst kreativ zu werden. Unter Frauen liegt der Anteil mit 33 % erheblich höher. Ein weiterer Trend: Je jünger die Menschen sind, umso mehr wird gebastelt. Umsonst sind Bastelgeschenke aber auch nicht: Durchschnittlich 27 Euro hat jeder Bastler für die Utensilien eingeplant.

In der Umfrage, die vom 26. Oktober bis 4. November 2010 durchgeführt wurde, wurden 4174 Konsumenten im Alter von 14 bis 65 Jahren befragt.

(GfK / ml)