ifo Konjunkturtest: Kein Ende des Aufwinds zu spüren

Der ifo Geschäftsklimaindex des ifo Instituts in München für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im November erneut gestiegen, und zwar von 107,7 Punkten im Oktober auf aktuell 109,3 Punkte. Damit liegt der Index nun über den Werten der Boomjahre 2006/2007. Sowohl die aktuelle Geschäftssituation als auch die Geschäftsperspektiven für das kommende halbe Jahr bewerten die Unternehmen po­si­ti­ver als bisher. Der Teilindex für die aktuelle Lageein­schät­zung stieg von 110,2 auf 112,3 Punkte, jener für die Erwar­tun­gen an das nächste Halbjahr von 105,2 auf 106,3.

Laut Institut schraubt sich die deutsche Wirtschaft sichtlich immer höher. Aktuell liegt der saisonbereinigte Saldo für die Gewerbliche Wirtschaft bei 17,7 (nach 14,5 im Oktober).

Im Verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex von 21,7 auf 25,1 Saldenpunkte gestiegen. Die Unternehmen sind mit ihrer Geschäftslage spürbar zufriedener als im Oktober. Darüber hinaus rechnen die Unternehmen mit einer günstigen Entwicklung in der nächsten Zeit. Ihre Erwartungen an die Geschäfte in den kommenden sechs Monaten haben sie angehoben. Vom Auslandsgeschäft versprechen sich die Industriefirmen weniger starke Impulse als im vergangenen Monat. Doch durch die gestiegenen Erwartungen bezüglich der Binnennachfrage nach Investitionsgütern wird dieser Effekt mehr als kompensiert. Nicht zuletzt deshalb wollen die Industriefirmen die Beschäftigung weiter erhöhen.

Im Einzelhandel hat sich das Geschäftsklima ebenfalls verbessert (Anstieg von 9,2 auf 13,3 Saldenpunkte). Die Einzelhändler schätzen ihre derzeitige Lage zwar nicht mehr als ganz so glänzend ein wie im vergangenen Monat. In Bezug auf die Geschäftsentwicklung im nächsten halben Jahr sind sie aber deutlich optimistischer als bisher.

Ähnlich positiv entwickelte sich das Geschäftsklima des Großhandels (Anstieg von 19,5 auf 22,4 Saldenpunkte). Die Großhändler bewerten sowohl ihre bisher schon gute Geschäftslage als auch ihre Perspektiven für die nahe Zukunft günstiger.

Selbst im Bauhauptgewerbe hellte sich das Geschäftsklima im November weiter auf (Anstieg von -16,4 auf -14,8 Saldenpunkte). Die befragten Bauunternehmen sind mit ihrer derzeitigen Geschäftslage deutlich zufriedener als im Oktober. Auf die Geschäftsentwick­lung im kommenden halben Jahr blicken sie aber nicht mehr ganz so hoffnungsvoll wie bislang.

Auch das Dienstleistungsgewerbe macht im Reigen der Gutgelaunten keine Ausnahme. Entsprechend stieg der (nicht saisonbereinigte) Saldo von 21,4 auf 23,4 Salden­punk­te. Die deutschen Dienstleister schätzen ihre Ge­schäfts­lage zum sechsten Mal in Folge positiver ein als im Vormonat (Anstieg von 28,0 auf 31,0 Saldenpunkte). Darüber hinaus sind sie hinsichtlich der Geschäftsentwick­lung in den nächsten sechs Monaten wieder zuversicht­li­cher als im Oktober (Anstieg von 15,0 auf 16,0 Salden­punk­te). Die Personalplanungen der Dienstleistungsunternehmen sind unverändert positiv.

(ifo ml)