Kienbaum-Studie warnt: IT-Fachkräfte werden wechselwilliger

Eine aktuelle Studie der Managementberatung Kienbaum kam zu einem alarmierenden Ergebnis: Die Bereitschaft zum Wechsel des Arbeitgebers ist bei IT-Fachkräften kräftig gestiegen: Über 80 % der Befragten können sich einen Wechsel des Arbeitgebers vorstellen. Dabei galten IT-Fachkräfte bisher als besonders treue Mitarbeiter. Viele sind bereits zehn oder mehr Jahre im gleichen Betrieb tätig. Noch alarmierender ist dieser Trend für viele Unternehmen angesichts des steigenden Fachkräftebedarfs.

Laut Studie machen sich zwar nur 9 % aktiv auf die Suche nach einem neuen Job, aber 21 % bekunden zumindest ein konkretes Interesse an einem Wechsel und jeder Zweite kann sich einen Wechsel bei einem attraktiven Angebot vorstellen. Besonders attraktiv sind laut Befragung Angebote mit einer besseren Bezahlung (knapp 50 %), mehr Freizeit (rund 40 %) und der Möglichkeit, zu Hause zu arbeiten (ebenfalls 40 %).

Als Arbeitgeber ist für IT-Spezialisten das IT-Unternehmen Google besonders attraktiv. Für 38 % der Befragten gilt Google sogar als Top-Arbeitgeber. Mit 24 % an zweiter Stelle steht ein weiterer US-Konzern, nämlich Microsoft. Wenn es aber um die Branche geht, würden die meisten (29 %) am liebsten in der Automobilindustrie arbeiten.

Nach Ländern betrachtet arbeiten die meisten IT-Fachkräfte in Bayern (25 %), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (24 %), Baden-Württemberg (16 %) und Hessen (14 %). „Diese Bundesländer stehen auch oben auf der Wunschliste künftiger Arbeitsorte wechselwilliger ITler“, weiß Jan-Mark Pfau, Projektleiter der Studie. In Ost-Deutschland zu arbeiten können sich nur etwa 10 % der IT-Fachkräfte vorstellen. Gerade einmal 9 % wären bereit, in ganz Deutschland einen Job anzunehmen.

Für Bewerbungen nutzen bereits drei Viertel der IT-Fachkräfte Stellenanzeigen in Online-Medien. Auch Empfehlungen von Bekannten (44 %) und die Unternehmenshomepage (40 %) sind beliebte Informationsquellen.

(Kienbaum / ml)