ZEW-Konjunkturerwartungen: Trotz bester Lage sinken die Erwartungen

Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsfor­schung (ZEW) für Deutschland sind im Mai 2011 um 4,5 Punkte auf nunmehr 3,1 Punkte gefallen – und dümpeln damit weit unter dem historischen Mittelwert von 26,5 Punkten. Ganz im Gegensatz dazu beurteilen die vom ZEW befragten Finanzmarktexperten die aktuelle konjunk­turelle Lage Deutschlands jedoch als besser denn je. Der entsprechende Indikator stieg um 4,4 Punkte auf ein Allzeithoch von sagenhaften 91,5 Punkten.

Die exzellente Lageeinschätzung in Kombination mit den geringen Erwartungen lässt den Schluss zu, dass die Finanzmarktexperten von einer stagnativen Entwicklung auf hohem Niveau ausgehen. Tatsächlich wäre eine weiter anhaltend rasante Konjunkturentwicklung, wie in den letzten Monaten unwahrscheinlich. Dem stehen laut ZEW-Experten allein schon die Schuldenkrise in Europa sowie kritische Aspekte der US-Konjunktur und ein schwächerer Ausblick für China im Weg.

Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind nach Angaben des Instituts im Mai um 6,1 Punkte gegenüber dem Vormonat gefallen und liegen nun bei 13,6 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbessert sich um 8,0 Punkte auf 13,6 Punkte.

(ZEW / ml)