Erneuerbare Energie im Unternehmen: Aus Industriebrache wird Plusenergie-Industriegebäude

In Hannover steht ein architektonisches und energetisches Vorzeigeprojekt: ein Plusenergie-Gewerbebau, das mehr erneuerbare Energie erzeugt, als es verbraucht. Bis­her galten schon Einfamilien- oder Wohnhäuser mit einer Plus­bilanz als schwierig zu realisieren, nun aber beweist ein Unternehmen aus der Erneuerbare-Energien-Branche, dass dies auch bei Gewerbegebäuden machbar ist. Laut Bauherr AS Solar habe man damit ein weltweit einzigartiges Plusenergie-Industriegebäude geschaffen.

Wer nun glaubt, ein solches Gewerbeobjekt könne nur als Neubau realisiert werden, irrt. Bei dem Gebäude handelt es sich um eine sanierte Industriebrache. Sie wurde mit einer Gebäudehülle auf Passivhaus-Standard versehen. Außerdem wurde die Heizung den veränderten Lastverhältnissen angepasst, eine Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung sowie eine Reihe von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen installiert.

Auch die CO2-Bilanz könne sich sehen lassen, so stolz der Geschäftsführer Gerd Pommerien. An diesem neuen Firmensitz zeige sich, welche energetischen Einsparpotentiale über eine abgestimmte Auswahl und sinnvolle Kombination von passiven Maßnahmen und aktiven technischen Komponenten eines Gebäudes bestehen. Nicht in Neubauten, sondern in der Energieeinsparung und Ressourcenschonung durch die fachgerechte Sanierung von Altbauten sehe man bei der AS Solar die größte Herausforderung für Wirtschaft und Energiepolitik, betont Pommerien: „Hier haben wir mit einer Investition in Höhe von 7,5 Mio. Euro ein weltweit einzigartiges Plusenergie-Industriegebäude geschaffen, das mit einem Umfang von 12.500 qm für bis zu 240 Mitarbeiter eines der größten Projekte seiner Art und ein energiewirtschaftliches Leitprojekt ist.“

Die Heizwärme und Klimatisierung erfolgt vollständig durch Sonnenenergie und Holzpellets. Der erzeugte Solarstrom übersteigt den eigenen Bedarf bei weitem und wird ins Netz eingespeist. Bis zu 80 Haushalte können davon profitieren. Wegen des Modellcharakters des Projektes erhielt AS Solar Zuschüsse vom Europäischen Fond für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 100.000 Euro.

Entwickelt und erprobt werden erstmals zwei Varianten von Hochtemperaturwärme­speichern für die klimatechnische Anwendung in Büro- und Privatgebäuden. Daneben wird ein vorhandener Sprinklertank mit einem Volumen von ca. 30 Kubikmetern als Niedrigtemperaturwärmespeicher genutzt.

Der neue Firmensitz ist nicht nur ein fürs eigene Geschäft der AS Solar nützliches Regerenzobjekt, sondern auch ein praktisches Beispiel für Gewerbebauten in der gesamten Wirtschaft. (AS Solar / ml)