Zellulare Fördertechnik: Fraunhofer IML nimmt Ameisen als Vorbild

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML hat eine Forschungshalle für Zellulare Fördertechnik (ZFT) eröffnet. Dort wollen die Wissenschaftler in den nächsten fünf Jahren untersuchen, wie sich die Schwarmintelligenz von Tieren wie Ameisen, Bienen oder Vögeln für die Logistik nutzen lässt. Ziel ist es, Versorgungsketten energiesparender zu gestalten und flexibler auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren.

Laut Fraunhofer IML simuliert ein Versuchsaufbau ein komplettes Lagerzentrum mit Regalen und Kommissionierstationen. In ihm sollen sich 50 fahrerlose Transportfahrzeuge selbstständig ihre Aufgaben und ihren Weg suchen.

Nach Angaben der Forscher könne sich ein Schwarm, der durch Kommunikation untereinander entscheidet, wer die Arbeit übernimmt, viel flexibler anpassen. Wenn es an einem Tag z.B. weniger Ware aus dem Lager zu holen gebe, so kämen nur die benötigten Fahrzeuge zum Einsatz. Bei den bisherigen Lösungen müssten kilometerlange Rollenbahnen selbst dann betrieben werden, wenn nur ein einziges Paket transportiert werden solle. In einem Schwarmsystem würden nicht erforderliche Fahrzeuge einfach abgestellt und verbrauchten keinen Strom. Auch im Einsatz benötigten die Fahrzeuge weniger Energie, da sie sich selbst die jeweils kürzeste Route zum Ziel suchen (Quelle: Fraunhofer IML/sp).