Handwerk: Kfz-Servicemechaniker-Ausbildung allein reicht nicht

Dem erst 2004 geschaffenen zweijährigen Ausbildungs­beruf Kfz-Servicemechaniker werden seitens der Kfz-Betriebe kaum Zukunftschancen eingeräumt, meldet das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Deshalb sollte er als eigen­ständiger Ausbildungsberuf nicht weiter fort­bestehen und in den dreieinhalbjährigen Ausbildungsbe­ruf des Kfz-Mechatronikers integriert werden. Das ergab eine gemeinsam mit dem Institut Technik und Bildung der Universität Bremen (ITB) und dem Berufsbildungs­institut Arbeit und Technik der Universität Flensburg (BIAT) durchgeführte Analyse des BIBB.

Die bis Juli 2013 zur Erprobung angelegte zweijährige Berufsausbildung als Kfz-Servicemechaniker/-in war mit dem Ziel eingeführt worden, eher praktisch begabten Jugendlichen ein zusätzliches Ausbildungsangebot im Kfz-Bereich zu eröffnen. Am 31. Dezember 2009 befanden sich rund 3400 Jugendliche in dieser Ausbildung, wobei ein vergleichsweise sehr hoher Anteil von 44 % der Ausbildungsplätze in außerbetrieblichen Einrichtungen angesiedelt war. Rund 79 % der Jugendlichen in diesem Ausbildungsberuf haben höchstens einen Hauptschulabschluss; maximal 36 % der Absolventen führen ihre Ausbildung anschließend in einem drei- oder dreieinhalbjährigen Ausbildungsberuf fort.

Betriebe, die sich zwar prinzipiell vorstellen können, Kfz-Servicemechaniker zu beschäftigen, halten eine zweijährige Ausbildung im Kfz-Bereich für das „High-Tech-Produkt Auto“ jedoch für nicht ausreichend. Auch ein nennenswerter Bedarf an Beschäftigten mit der Qualifikation Kfz-Servicemechaniker/-in war in der Studie nicht nachweisbar. Die Ergebnisse deuten vielmehr auf einen Bedarf an höherwertigen Qualifikationen hin. Daher sei eine Neustrukturierung des Ausbildungsberufs zum Kfz-Mechatroniker sinnvoll, in den zum Beispiel eine spezielle Servicevariante als Fachrichtung, Schwerpunkt oder Einsatzgebiet in die Ausbildungsordnung integriert werden könnte.

Über eine mögliche Neuausrichtung des Kfz-Mechatronikers müssen die beteiligten Bundesministerien und die Sozialpartner abschließend entscheiden. Eine Zusammenfassung der Studie steht per Download kostenfrei im Internet zur Verfügung. (Quelle: BIBB/ml)