KfW-Studie: Rohstoffe machen deutschen Unternehmen Sorgen

Rohstoffe werden immer knapper. Ein globaler Kampf um Reserven und neue Vorkommen ist bereits entbrannt – und die Spielregeln werden längst nicht von allen Staaten eingehalten. Was bedeutet das für die Versor­gungslage in Deutschland? Kritische Rohstoffe für Deutschland heißt eine von der KfW Bankengruppe veröffentlichte Studie zu diesem Konfliktthema. Die Forscher stufen die Versorgungslage für 13 bedeutende mineralische Rohstoffe als kritisch ein. Diese Verknap­pung gefährdet die Entwicklung von Zukunftstechno­logien, und damit auch die Energiewende.

Das unabhängige Berliner Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) und adelphi erarbeiteten die Studie. In ihr analysieren Wissenschaftler erstmals die Rohstoffversorgung aus dem Blickwinkel deutscher Unternehmen.

Die Studie untersucht umfassend die Risiken der Versorgung Deutschlands mit mineralischen Rohstoffen (Metalle, Industriemineralien, Steine und Erden) unter Berücksichtigung der weltweit steigenden Nachfrage durch Zukunftstechnologien. Die Studienautoren stufen die künftige Versorgungslage von 13 mineralischen Rohstoffen als „kritisch“ bzw. „sehr kritisch“ ein.

Diese kritischen Rohstoffe – überwiegend so genannte seltene Metalle – sind für viele Produktionszweige der deutschen Wirtschaft, für viele Zukunftstechnologien (z.B. Elektromobilität, Informations- und Kommunikationstechnik) sowie für den nachhaltigen Umbau der Energieversorgung von herausragender Bedeutung. Dr. Siegfried Behrendt vom Berliner IZT warnt die Unternehmen davor, die aufkommenden Probleme zu unterschätzen:

„Noch vor wenigen Jahren war die Rohstoffversorgung für viele deutsche Unternehmen eine reine Beschaffungsaufgabe. Durch die erheblichen Preisschwankungen, die hohen Preisniveaus und die schwierige Verfügbarkeit einiger Rohstoffe wird die Rohstoffversorgung in Zukunft für Unternehmen zu einer Kernaufgabe.“

Auch Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, betont die steigende Bedeutung des Konflikts für die Unternehmen:

„Vor dem Hintergrund der beschriebenen Versorgungsrisiken wird es für den Technologie- und Innovationsstandort Deutschland immer bedeutender, dass die Unternehmern stärker als bisher Strategien für eine nachhaltige Rohstoffsicherung entwickeln, z.B. über Beteiligungen an Bergbauprojekten.“

Irsch rät den Unternehmen außerdem, verstärkt Maßnahmen zum effizienteren Einsatz von Ressourcen und zur Nutzung von Sekundärrohstoffen zu ergreifen. Das senke den primären Rohstoffbedarf insgesamt und verringere damit die Importabhängigkeit.

Die Studie steht per PDF-Download kostenfrei im Internet bereit. (Quelle: IZT/KfW/ml)