Schatten-IT: Der Mittelstand ist öfter in der Cloud, als er ahnt

Einerseits ist der deutsche Mittelstand bekanntermaßen vorsichtig, wenn es um Unternehmensdaten in der Cloud geht. Andererseits hat die Experton Group für Cloud-Technologien, -Services und entsprechende Beratungsleistungen ein Investitionsvolumen von 6,6 Mrd. Euro errechnet – allein im Jahr 2014. Das Analystenhaus wollte genauer wissen, wie das zusammenpasst.

Die Kernfrage dabei lautete: Wissen Firmen überhaupt, ob und in welchem Umfang sie Cloud Computing nutzen? Oliver Schonschek, zugleich Experton-Analyst und MittelstandsWiki-Autor, vorwiegend zum Thema Datenschutz, ist dem Verdacht nachgegangen, dass Cloud Computing in den Unternehmen wesentlich stärker genutzt wird, als dem jeweiligen Management bekannt ist. Schließlich ist klar, dass die Cloud ein weites Feld für Schatten-IT bietet, also dafür, dass Beschäftigte und sogar ganze Fachbereiche Cloud-Dienste auf eigene Faust in Anspruch nehmen, und zwar hinter dem Rücken der IT-Abteilung.

Dass die Cloud-Zugriffe vielfach über mobile Endgeräte geschehen, macht eine verlässliche Übersicht nicht leichter. Unterm Strich müssten die festgestellten Ausgaben im Segment Cloud, die die Experton Group bis 2018 noch auf über 21 Mrd. Euro wachsen sieht, deutlich geringer sein, wenn die Cloud-Skepsis wirklich so stark wäre – und wenn sämtliche Compliance-Regularien und Sicherheitsvorschriften eingehalten würden.

Das erste Fazit lautet daher, dass es um die Cloud-Sicherheit gar nicht gut bestellt ist, weil es an Cloud-Transparenz fehlt. Nötig wäre Spezialsoftware, die zuverlässig ermittelt, welche Dienste über betriebliche Endgeräte genutzt werden – und darunter sind oft Cloud-Anwendungen oder -Plattformen, die als riskant eingestuft werden. Intelligente Lösungen wie z.B. die Netskope Active Platform arbeiten dabei datenschutzkonform, warnen, wenn Cloud-Dienste doppelt beauftragt werden (das kommt oft genug vor) und können anhand von Mobile-Standort und Kontext sogar erkennen, auf welche Weise und für welchen Zweck die jeweiligen Cloud-Apps eingesetzt werden, sodass sie de facto zugleich dem Lizenzmanagement und als DLP-Riegel dienen. (Quelle: Experton Group/red)