IT-Sicherheit: Rund ums Rechenzentrum ballen sich die Risiken

Der deutsche Markt für IT-Sicherheitslösungen ist offenbar stark genug, einige neue Übersichten zu tragen. Während techconsult in Kassel im vergangenen Jahr am Studienstart zu den Security Solution Vendors arbeitete, bereitete die Experton Group in Ismaning erstmals die Security Vendor Benchmark Deutschland 2015 vor.

Die ersten Ergebnisse bestätigen zunächst, dass das Marktwachstum anhalten dürfte: Der Markt für IT-Security-Lösungen und -Dienstleistungen in Deutschland wird 2015 um rund 9 % gegenüber dem Vorjahr wachsen. Vom Marktvolumen in Höhe von 4 Mrd. Euro entfallen Experton zufolge 1,6 Mrd. Euro auf Security-Services sowie 2,4 Mrd. Euro auf Security-Produkte.

Im Fokus der Benchmark stehen die Rechenzentren, denn deren Architektur sei „ebenso komplexer geworden wie die Bedrohungen“. Hier zeigt die Untersuchung, dass nicht viele Anbieter das komplette Spektrum vom Data Center bis in die Cloud abdecken können. Vor einem vergleichbaren Problem stehen Endpoint-Security-Lösungen, die nicht nur allerlei Mobilgeräte, sondern bereits Endpunkte der M2M-Kommunikation im Internet der Dinge sichern sollen.

Die Notwendigkeit von Identity und Access Management (IAM) haben die meisten Unternehmen offenbar erkannt – allerdings hapert es in vielen Fällen an der praktischen Umsetzung. Insgesamt sieht die Benchmark, an der auch MittelstandsWiki-Autor Oliver Schonschek als Datenschutzexperte mitwirkte, die Themen Identity Analytics & Intelligence sowie Threat Analytics & Intelligence als die größten Aufsteiger der nächsten Jahre.

Nicht zuletzt beobachtet die Experton Group, dass der Mangel an IT-Security-Experten im deutschen Markt sich nicht nur auf Kundenseite bemerkbar mache: Auch „die Anbieter von Security Consulting Services sind kaum in der Lage, ihren Bedarf an Security-Fachleuten lokal adäquat zu decken.“ Das ist insofern eine kritische Situation, als nicht nur Angriffe ein Geschäftsrisiko darstellen, sondern auch die Anforderungen an den Datenschutz höher liegen und Verstöße oder mangelhafte Compliance-Systeme empfindliche Geldstrafen zur Folge haben können:

„Die EU-Datenschutz-Grundverordnung wird verstärkte Anstrengungen bei den Unternehmen nach sich ziehen, die teils verschärften Anforderungen für den Datenschutz umzusetzen und jedes Risiko zu vermeiden, die sehr hohen Bußgelder zahlen zu müssen, wenn es zu einer Datenpanne kommt.“

Eine ausführliche Vorschau auf die Benchmark-Resultate inklusive SIEM-Quadrant (Security Information & Event Management) gibt es auf der Experton-Website. (Quelle: Experton Group/red)