Colaboration: Konzerne und KMU bauen ähnliche Business Communities

Zusammen mit dem Fraunhofer-Institut für Produkttechnologie IPT hat das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) mehr als 70 Unternehmen verschiedener Größe online zu ihren Strategien und Präferenzen bei der Umsetzung und Einführung von Business Communities befragt. Die Wissenschaftler interessierte dabei vor allem, ob sich die Einschätzung von Konzernen und KMU grundlegend unterscheidet.

Schließlich werden heutzutage soziale Medien in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen eingesetzt, im Personalmanagement ebenso wie im Innovationsmanagement, im Marketing oder im Kundenservice. Open Innovation Communities, eine Facebook-Präsenz, interne Wissensplattformen oder die weitverbreiteten Kundenforen sind Beispiele dafür. Solche Business Communities stiften insbesondere in wissensintensiven Bereichen großen Nutzen. Außerdem können sie durch Integration in die Wertschöpfung deutliche Produktivitätspotenziale entwickeln.

Zurzeit gebe es am Markt jedoch kaum Community-Lösungen, die die Interessen von kleinen und mittleren Unternehmen ausreichend berücksichtigen, sagt Marcel Schwartz, FIR-Wissenschaftler und Community-Experte: „Der Erfahrungsschatz dieser Firmen und das Einsatzgebiet der Lösungen sind deshalb dementsprechend gering.“ Ein Whitepaper, das die Befragung zusammenfasst, soll mittelständische Unternehmen beim Aufbau von Communities unterstützen und Softwareherstellern helfen, ihre Lösungen genauer auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe auszurichten.

Die Untersuchung zeigt jedoch, dass KMU ebenso wie Großkonzerne unternehmensgeführte Communities bevorzugen, die auf die eigenen Mitglieder ausgerichtet sind (Zielgruppe), durch immaterielle Anreize gesteuert (Anreizsystem) und mit Standardsoftware betrieben werden (technologisches System). Die Inhalte werden durch die Mitglieder generiert. Mit anderen Worten: Business Communities haben für Unternehmen egal welcher Größe momentan keine große Bedeutung. Die Unternehmen sind nämlich nicht daran interessiert, für solche Vorhaben in individuelle Softwarelösungen, finanzielle Anreize und Ressourcen zu investieren.