Innovationen: In Forschung und Ent­wicklung wäre noch mehr drin

Die Ausgaben für Forschung und Ent­wicklung haben in Deutsch­land seit dem Tief­stand im Jahr 1995 deut­lich zugelegt: auf 2,87 % des Brutto­inlands­produkts im Jahr 2015. In diesem Zeitraum hat die Bundes­republik sowohl Frank­reich als auch die USA überholt und lässt ebenso den OECD-Durch­schnitt hinter sich, wo sie Platz 8 in der Rang­folge einnimmt. Zu ver­merken ist aller­dings auch, dass andere Länder noch eifriger auf Inno­vationen aus sind, darunter Israel, vor allem aber Süd­korea, das sowohl im FuE-Wachs­tum als auch in absoluten Zahlen un­erreicht bleibt.

Dazu gibt die KfW-Research-Analyse von Dr. Volker Zimmermann in der jüngsten Nummer 128 von „Volkswirtschaft Kompakt“ zu bedenken, dass die Quote unterm Strich kaum höher ist als 1987 (2,74 %), dass „seit 2012 keine nennenswerte Steigerung mehr erzielt wurde“ und dass sich die Anstrengungen derzeit auf nur wenige Branchen konzentrieren: „Allein auf den Automobilsektor entfallen im Jahr 2015 knapp 35 % der FuE-Ausgaben der Wirtschaft.“ Ein Blick auf die regionale Aufteilung, die das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Bericht 2016 (für den Zeitraum 1995 bis 2013) zusammengestellt hat, zeigt außerdem, dass die Ausgaben zwischen den Bundesländern extrem gespreizt sind: Rund ein Viertel der FuE-Investitionen geschieht in Baden-Württemberg, Bayern hat einen Anteil von 20 % und Nordrhein-Westfalen 14,8 %. Als nachjustiertes Ziel schlägt Zimmermann daher einen BIP-Anteil von 3,5 % vor und mahnt politische Maßnahmen an, um die Konzentration auf wenige Wirtschaftszweige aufzulösen und die Basis der FuE-treibenden Unternehmen zu verbreitern. Der Bitkom hat heuer bereits darauf hingewiesen, dass die digitale Agenda mehr tun könnte: Auf EU- bzw. OECD-Ebene gebe es nur zwei Länder, „die über keine steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung verfügen“: Estland und Deutschland.