Mobilfunk: 5G darf etwas teurer sein – aber niemand weiß, warum

Die Anwender sind offenbar bereit, für die kommende 5G-Technik auch mehr zu zahlen. Und das, obwohl sie kaum einen geschäftlichen Nutzen von der fünften Mobilfunkgeneration erwarten.

Die Marktforscher vor Gartner haben eine weltweite Umfrage durchgeführt und wollten wissen, was sich die Anwender von der kommenden 5G-Mobilfunktechnik erwarten. Die Ergebnisse sind einigermaßen erstaunlich: Zwar sind immerhin 31 % der professionellen Anwender bereit, für 5G-Verbindungen bis zu 10 % mehr zu bezahlen als für den 4G-Mobilfunk, zu dem der aktuelle LTE-Standard gehört. 22 % würden sogar Preisaufschläge von bis zu 20 % hinnehmen, 14 % würden bis zu 30 % akzeptieren.

Auf der anderen Seite sind die Hoffnung, die man in 5G setzt, erstaunlich gering. So erwarten lediglich 8 %, dass die 5G-Technik zu Kostensenkungen führt oder die Umsätze erhöht. Die neue Mobilfunkgeneration wird von 59 % der Befragten eher als eine Weiterentwicklung der Netzwerktechnik gesehen, nur 39 % erwarten, dass sich daraus auch neue Geschäftsmodelle ergeben.

Interessant ist auch, dass nahezu die Hälfte der Anwender den Einsatz von 5G vor allem beim Zugriff auf Videos und Kabelnetzwerke sieht. Und: 57 % glauben, dass die 5G-Technik in ihren Unternehmen vor allem im Umfeld des Internet of Things eingesetzt werde. In diesem Zusammenhang weisen die Analysten darauf hin, dass lediglich eine Minderheit der IoT-Anwendungen tatsächlich die hohen Datenübertragungsraten und niedrigen Latenzzeiten des 5G-Standards erfordert, und empfehlen den Mobilfunkfirmen eine verstärkte Aufklärung über den Nutzen der Technik.