Start-ups: Ein Senk­recht­starter ist In­vestoren 90 Millionen wert

In einer zweiten Finanzierungs­runde haben In­vestoren dem Mün­chener Start-up Lilium 90 Mil­lionen US-Dollar überwiesen.

Lilium hat ein Lufttaxi mit Elektroantrieb konstruiert, das senkrecht aufsteigen und in der Luft in den Horizontalflug übergehen kann. Ein YouTube-Video vom April 2017 zeigt den erfolgreichen Jungfernflug, der damals ohne Passagiere stattfand. Die Präsentation war offenbar so überzeugend, dass nun Investoren der Firma 90 Millionen US-Dollar Kapital gegeben haben, um die weitere Entwicklung sicherzustellen. Zu den Geldgebern gehören der chinesische Konzern Tencent, der den führenden chinesischen Messenger-Dienst WeChat betreibt, die LGT Bank Liechtenstein und der Technologiefonds Atomico. Ende letzten Jahres hatte bereits Skype-Erfinder und Atomico-Gründer Niklas Zennström 10 Millionen US-Dollar in Lilium investiert.

Die Flugzeuge von Lilium haben 36 elektrisch betriebene Rotoren, mit denen sie auf eine Geschwindigkeit von rund 300 km/h kommen sollen. Der Hersteller will sie nicht an Privatleute verkaufen, sondern sieht sie vor allem bei Lufttaxidiensten. Die Kunden sollen die Senkrechtstarter dort per App bestellen können. Die Kosten pro Kilometer sollen nicht höher liegen als bei einem Straßentaxi. Jedes Lilium-Flugzeug kann bis zu fünf Passagiere aufnehmen und bietet eine Reichweite von maximal 300 km.

Die Konkurrenz für Lilium kommt unter anderem von Airbus, das ebenfalls an einem Lufttaxi arbeitet. Außerdem entwickelt auch das von Daimler unterstützte Start-up Volocopter aus Bruchsal in der Nähe von Karlsruhe ein elektrisch betriebenes, autonom fliegendes Lufttaxi, das wie ein Hubschrauber aufsteigen und zwei Passagiere aufnehmen kann.