Windkraftanlagen: Digitale Dehnungs­messer senden direkt aus der Turbine

Auf der Fach­messe HUSUM Wind hat Leine Linde Systems ein sensor­basiertes System für die Dehnungs­messung an Wind­kraft­anlagen vor­gestellt, das ein­fach anzu­bringen ist und bis zu 20 Jahre lang halten soll.

Das Elongation Measurement System (EMS) des Hamburger Messtechnikspezialisten arbeitet mit dem neu entwickelten Dehnungssensor ESR x25, der auf einem bewährten 25-Bit-Absolutdrehgeber basiert, sowie einem Gateway und Anschlussleitungen. Weil der Sensor hochpräzise, digitale Signale liefert, können die Daten per Feldbus ausgewertet werden. Zum Beispiel lässt sich die IPC-Regelung der Rotorblätter von On- und Offshore-Windkraftanlagen in Echtzeit optimieren oder auch ein Schutzmechanismus implementieren, der die Anlagen bei Überlast abschaltet. Generell können Hersteller, Messinstitute oder Servicedienstleister damit die Belastung der Rotorblätter, des Maschinenträgers und des Turms permanent messen und überwachen sowie Systemfehler vor ihrer Entstehung erkennen und beheben.

Das EMS kann nicht nur in neue Windkraftanlagen montiert werden, sondern auch nachträglich in Bestandsanlagen. Der Einsatz in anderen Industriezweigen – zum Beispiel beim Kran- und Brückenbau – ist ebenfalls möglich. Weil man den Sensor ESR x25 sowohl direkt auf die Anlagenkomponenten als auch auf einen Adapter kleben oder schrauben kann, lässt er sich bei Bedarf auch für die Vermessung mehrerer Anlagen verwenden. Der Sensor wird vom Werk aus mit einem Qualitätsprüfzertifikat geliefert. Optional ist auch eine DAkkS-Kalibrierung nach DIN/ISO IEC 17025 möglich.