Optik: Elek­trische Iris­blende stellt Mikro­kameras scharf

Herkömmliche Iris­blenden zur Steu­erung der Licht­menge und zur Ein­stel­lung der Schär­fen­tiefe sind für Smart­phones un­ge­eignet. Des­halb wird der­zeit eine elek­trisch steuer­bare Iris­blende ent­wickelt, die sich auch für Mini­kameras eignet.

Eine übliche Blende besteht aus schwenkbaren Lamellen, die eine einstellbare Blendenöffnung bilden. Dieser Mechanismus benötigt viel Platz, weshalb er in kleineren Kamerasystemen nicht zum Einsatz kommt. Für mikrooptische Systeme müssen also andere Lösungen gefunden werden. Daran arbeitet das Team um Prof. Dr. Egbert Oesterschulze, der an der TU Kaiserslautern den Lehrstuhl für Physik und Technologie der Nanostrukturen innehat, gemeinsam mit Prof. Dr. Lorenz Walder vom Institut für Chemie neuer Materialien der Universität Osnabrück. Sie verwenden dabei sogenannte elektrochrome Materialien, die ihre optischen Absorptionseigenschaften ändern, wenn man eine elektrische Spannung anlegt. So lassen sich einzelne ringförmige Bereiche gezielt abdunkeln.

Die elektrochromen Moleküle werden an der Oberfläche einer hochporösen Nanopartikelschicht chemisch gebunden. Wird an diese leitfähige Schicht eine Spannung angelegt, absorbieren die Moleküle das einfallende Licht oder sie lassen es passieren – je nach Höhe der Spannung. Diese Irisschicht ist nur 50 µm dünn, braucht kaum Energie und eignet sich daher gut für Mikroobjektive, etwa bei Smartphones oder Endoskopen.