Microgrids: Siemens ver­sorgt Smart Cities mit Tretstrom

Das Lon­doner Start-up Pavegen pro­du­ziert Fuß­böden, die das Ge­wicht der Men­schen in Ener­gie um­wandeln. So könn­ten bald Bü­ros, Bahn­höfe und In­nen­städte ohne ex­terne Strom­quellen ver­sorgt werden.

Strom im Fußboden zu erzeugen, ist in der Forschung schon länger ein Thema, zum Beispiel am Georgia Tech Research Institute oder beim Start-up EnGoPlanet. Pavegen ist in der Umsetzung allerdings schon ziemlich weit und auf dem besten Weg „Tesla für Fußgänger“ zu werden: Bereits heute stattet das britische Unternehmen über 200 Orte mit den Energie erzeugenden Böden aus. Und die Nachfrage steigt, denn überall auf der Welt wird Strom teurer oder zu einem knappen Gut. In Brasilien verbaut das Pavegen den Boden beispielsweise auf einem Fußballplatz in einer Favela. Die laufenden Sportler erzeugen damit so viel Strom, dass er ausreicht, um abends den Platz mit Flutlicht zu beleuchten. Der Unternehmensgründer Laurence Kemball-Cook will schon bald ganze Fußgängerzonen mit WLAN und Strom für die Beleuchtung versorgen. Kommunen werden damit zu Smart Cities und unabhängiger von einer zentralen Energieversorgung.

Neben internationalen Konzernen wie Mitsubishi und Nike partnert das Start-up auch mit den heimischen Industriekonzernen BASF und Siemens. Der Fokus in der Kooperation mit Siemens soll dabei vorrangig auf Infrastrukturprojekten und Krankenhäusern liegen. Die Münchener arbeiten derzeit eifrig an sogenannten Microgrids, sozusagen kleineren, geschlossenen Smart Grids für Anlagen, Industriegelände oder eben smarte Siedlungen.