Rechenzentren: Am Edge wird DCIM zu DMaaS

Während Data Center In­fra­structure Ma­nage­ment (DCIM) in den meisten RZ unter den Aspek­ten von Auto­ma­ti­sie­rung und Ener­gie­effi­zienz ge­se­hen wird, geht es bei Edge- und Mikro-RZ direkt ans Ein­ge­machte – umso mehr, je stär­ker sich im­mer mehr Re­chen­leistung an den Ur­sprung der Da­ten­gene­rie­rung verlagert.

Edge-Datacenter befinden sich zum Teil im Freien, wie Trafohäuschen. Der größte Teil der Steuerung geschieht hier remote. Und es liegt auf der Hand, dass es hier ohne Erschütterungs- und Außentemperaturkontrollen etc. gar nicht geht. Für Sunbird Software ist DCIM daher „ein kritischer Erfolgsfaktor am Edge“.

Es gibt heute schon so gut wie nichts, was man nicht messen und in ein DCIM aufnehmen könnte: RZ-Technik und Umgebungsdaten, auch für fast alle Bussysteme der Gebäudeautomation gibt es IP-Gateways, die die Daten aus BACnet (Gebäudemanagement), KNX (Raumautomation), Dali (Beleuchtung), Modbus (Heizung/Klima) und anderen in SNMP und HTTP umsetzen, sodass sie übers LAN in eine zentrale Management-Lösung integriert werden können. Für Funksensoren sind solche Gateways ebenso verfügbar, zum Beispiel für die batterielos betriebenen Enocean- oder Zigbee-Sensoren.

Am Edge wird es allerdings nicht mehr möglich sein, Sensorik und DCIM-Funktionen „schrittweise“ zu implementieren, denn dort gehören sie zur Sicherheitsgrundausstattung von Anfang an. Hinzu kommt, dass ein Betreiber in der Regel mehrere bis viele Edge-Stationen per DCIM überwachen wird. Auch dafür muss das System also ausgelegt sein. Als passendes Schlagwort dazu bewirbt sich bereits das Kürzel DMaaS: Datacenter Management as a Service. Diese Sorte Software kommt zwar aus dem Bedürfnis nach umfassendem RZ-Management – parallel zu den Digital Twins, mit denen die Industrie derzeit digitale Abbilder ihrer Anlagen schafft –, trifft sich aber am Edge mit der Notwendigkeit, eine Vielzahl verteilter Rechenstandorte im Griff zu behalten.