Digitalisierung: Die Wirtschaft drängt auf In­dustrie-4.0-Netze

Ein zu niedriges Tempo in Sachen Steuer-, Digitalisierungs- und Energiepolitik bescheinigt BDI-Präsident Dieter Kempf der Bundesregierung. Für das laufende Jahr senkt der Bundesverband der Deutschen Industrie seine BIP-Prognose von 2,25 auf 2 %.

Die Industrie warte ungeduldig auf wirtschaftspolitische Maßnahmen der Bundesregierung, so der BDI-Präsident auf dem Tag der Deutschen Industrie in Berlin. Neben steuerlichen Erleichterungen – konkret forderte Kempf die Abschaffung des Solidaritätsbeitrags – standen der Netzausbau und die Energiekosten im Zentrum seiner Rede.

So sei der Netzausbau die Grundvoraussetzung für die Digitalisierung von Staat und Gesellschaft, für Industrie 4.0 und künstliche Intelligenz. „Bis 2025 müssen Gigabit-Infrastrukturen im Fest- und Mobilfunknetz für alle Unternehmen, privaten Haushalte und entlang der Verkehrswege verfügbar sein.“ Damit schließt er sich den Forderungen anderer Industrieverbände an. So haben erst kürzlich VCI, VDA, VDMA und ZVEI in einer gemeinsamen Presseerklärung gefordert, bei der Vergabe von 5G-Lizenzen mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der vernetzten Industrie 4.0 und der automatisierten Logistik zu nehmen.