Hannover Messe: Ein Software-Roboter hält alte Legacy-An­wen­dungen im digi­ta­len Geschäft

In die Jahre ge­kom­me­ne Legacy-Soft­ware ist schwer in mo­der­ne Pro­zes­se zu in­te­grie­ren. Die alten Pro­gram­me aus­zu­tau­schen, ist aber nicht immer eine gute Lö­sung. Ein al­ter­na­ti­ver An­satz kann hier deut­lich kosten­effizientere Er­geb­nis­se bringen.

Bei aller Euphorie um aktuelle Trends wie Machine Learning oder Big Data: In die Jahre gekommene Anwendungen sind in vielen Firmen noch gang und gäbe. Diese Software-Rentner wurden meist vor vielen Jahren für einen ganz spezifische und oft auch geschäftskritische Aufgabe geschrieben, die sie auch heute noch brav verrichten.

Der Wunsch, diese Programme durch Anpassung in moderne Abläufe und Automatisierungen einzubinden, scheitert oft daran, dass sie nicht weiterentwickelt werden können. Gründe dafür gibt es viele: Oft steht der ursprünglich verwendete Quellcode nicht zur Verfügung oder die damals verwendete Entwicklungsplattform kann nicht mehr mit allen notwendigen Abhängigkeiten repliziert werden.

Um diese wichtigen Software-Helfer trotzdem in moderne Prozesse einzubinden, ohne dass ein kompletter Rewrite notwendig ist, hat das Forschungsinstitut AWSi einen praktikablen Weg gefunden. Das System namens Robotic Process Automation übernimmt dabei die Aufgaben des Bedieners, kann also Eingaben simulieren und auf Ausgaben reagieren. Das in die Jahre gekommene Programm wird dadurch quasi von seinen modernen Nachfahren ferngesteuert. Die Steuerung erfolgt dabei programmübergreifend, sodass auch komplexe Abläufe beherrschbar sind.

Um die Umstellung so effizient wie möglich zu gestalten, setzt das AWSi als ersten Schritt eine Prozessanalyse an und konfiguriert danach die intelligenten Softwareroboter. Im laufenden Betrieb erkennen diese dann regelbasiert verschiedene Situationen und können entsprechend reagieren, was im Alltag eine ausreichende Robustheit sicherstellt.

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