Additive Fertigung: 3D-Druck kann jetzt auch Diamanten

Diamant gilt als das härteste natürlich vor­kommende Material. Ein neuer Ver­bund­werk­stoff für die additive Fertigung soll nun erstmals den Druck komplexer, syn­thetischer Diamant­strukturen ermöglichen.

Zwar ist bereits seit 1953 ein Verfahren zur synthetischen Herstellung von Diamanten bekannt, aufgrund der einzigartigen Härte des Materials eignete es sich bislang allerdings nicht zum Aufbau komplexer Strukturen. Das soll sich nun durch ein neues Verbundmaterial auf Diamantpulverbasis für den 3D-Druck im Stereolithografie-Verfahren ändern, das kürzlich von Sandvik Additive Manufacturing vorgestellt wurde. Als industrielle Schlüsselkomponente kommt Diamant insbesondere bei der Herstellung verschleißfester Werkzeuge zum Einsatz.

Durch die additive Fertigung eröffnet sich dem Material ein deutlich breiterer Einsatzbereich: Erstmals ist der Aufbau komplexer, bislang nicht realisierbarer Formen ohne anschließende Nachbearbeitung möglich. Laut Hersteller ist der Verbundstoff dreimal so hart wie Stahl, verfügt über eine bessere Wärmeleitfähigkeit als Kupfer sowie eine sehr geringe Wärmeausdehnung bei einer ähnlich geringen Dichte wie Aluminium.

Der US-amerikanische Rüstungskonzern Lockheed Martin hatte bereits 2016 ein Patent zum Druck von Diamanten eingereicht. Im Gegensatz zum beschrieben Verfahren setzt dieses allerdings auf ein präkeramisches Polymer auf Kohlenstoffbasis, das über eine ähnliche Struktur wie Diamant verfügt.