Transport und Logistik: Platooning fährt den Effizienz­erwartungen noch hinterher

In einem neun Monate langen Pilotprojekt fuhren digital gekoppelte Lkw auf der A9 zwischen München und Nürnberg. Die Ergebnisse zeigen, dass digital gesteuerte Konvois sicher fahren. Energie ließ sich damit aber nur wenig einsparen.

DB Schenker, MAN Truck & Bus und die Hochschule Fresenius sind die Partner des Forschungsprojekts EDDI (Elektronische Deichsel – Digitale Innovation), das vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert wurde. Bei diesem weltweit ersten Praxistest für Lkw-Platoons waren Berufskraftfahrer sieben Monate lang in zwei digital gekoppelten Fahrzeugen zwischen Niederlassungen des Logistikunternehmens DB Schenker unterwegs. Die Ergebnisse wurden Ende Mai im BMVI präsentiert.

Nach rund 35.000 Testkilometern äußerten sich die Lkw-Fahrer, die im Abstand von 15 bis 21 m fuhren, positiv über den Fahrkomfort und das allgemeine Sicherheitsempfinden. Das mit Kameras, Radar und Lidar ausgestattete Platooning-System arbeitete laut den Partnern zu 98 % reibungslos. Nur alle 2000 km mussten die Fahrer manuell eingreifen – seltener als erwartet.

Die Erwartungen nicht erfüllt hat hingegen die Treibstoffeinsparung durch das Fahren im Windschatten. Diese lag statt bei den erhofften 10 % nur bei 3 bis 4 %. Die Kooperationspartner sind aber überzeugt, dass sich die Potenziale des Lkw-Platooning durch Weiterentwicklungen noch mehr ausschöpfen lassen. Zudem seien dadurch neue digitale Geschäftsmodelle in der Logistik denkbar.