Unternehmensgründungen: Im ersten Halbjahr 2019 gab es mehr Gründungen als Geschäfts­aufgaben

Das Institut für Mittelstands­forschung (IfM) Bonn hat eine Ein­schätzung der Unter­nehmens­gründungen 2019 vorgelegt, Grund­lage sind die Zahlen für das erste Halb­jahr: 139.400 Grün­dungen im gewerb­lichen Bereich. Dennoch ist der Gründungs­saldo erst­mals seit über sieben Jahren wieder positiv.

Das liegt daran, dass die Anzahl der Unternehmensschließungen noch stärker zurückgegangen ist (− 5,7 % auf rund 138.700) als die Anzahl der Neugründungen (− 2,1 %). Damit hat sich unterm Strich die Aufrechnung von Gründungen und Schließungen verbessert. Weniger gegründet wird derzeit vor allem im Kleingewerbe, deren Anteil an den Gründungen ist auf 55,7 % zurückgegangen. Dr. Rosemarie Kay, stellvertretende Geschäftsführerin des IfM Bonn, hebt außerdem die Qualität der 2019er Gründungen hervor:

„Erfreulich für die deutsche Volkswirtschaft ist, dass jede dritte gewerbliche Gründung eine Betriebsgründung einer Hauptniederlassung ist. Diese Gründungen gehen in der Regel mit der Schaffung von neuen Arbeitsplätzen – und nicht nur für die Gründer und Gründerinnen selbst – einher.“

Gemeint sind damit Gründungen im landläufigen Sinne: neue Unternehmen, die am Standort ihren Betriebsmittelpunkt haben – im Gegensatz zu Zweigniederlassungen, Filialen oder Nebenerwerbsgründungen. Das IfM geht davon aus, dass diese Entwicklung sich im zweiten Halbjahr 2019 prinzipiell fortsetzt. Allerdings erwartet es zum Jahresschluss doch einen negativen Gründungssaldo. Unter anderem sei „aktuell nicht absehbar“, wie sich das derzeitige Konjunkturtief auf den Arbeitsmarkt und das Gründungsgeschehen auswirke. Endgültige Daten für das Jahr 2019 liegen voraussichtlich erst im April 2020 vor.