Künstliche Intelligenz: Die Smart Factory bekommt ein KI-Betriebssystem

Unter den Gewinnern des KI-Inno­vations­wett­bewerbs ist auch ein offenes „Be­triebs­system“ für die ver­netzte In­dustrie 4.0. FabOS soll ge­wisser­maßen die Platt­form für mög­lichst flexible Auto­matisierungs­lösungen (Soft­ware) schaffen, die auf den Ma­schinen (Hard­ware) läuft.

Das „OS“ in FabOS ist dabei doppeldeutig: Es steht zum einen für „Operating System“, weil das Projekt eben ein „Betriebssystem für die Fabrik“ schaffen will; es lässt sich aber auch als „Open Source“ lesen, weil die IT-Architektur hersteller­unabhängig und ein „offenes, verteiltes, echtzeit­fähiges und sicheres Betriebs­system für die Produktion“ sein soll, bei dem sich produzierende Unternehmen nicht von einem Hersteller abhängig machen müssen. Unter den 23 Konsortial­beteiligten findet sich daher neben Forschungs­instituten, Universitäten, Branchen­größen wie Bär Automation, Bosch, Carl Zeiss, Nokia, Trumpf und Siemens sowie KI-Spezialisten wie AI4BD (Artificial Intelligence for Big Data) auch die Open-Source-relevante Eclipse Foundation.

Eine besondere Rolle spielt bei FabOS freilich künstliche Intelligenz. Das Projekt will KI zum Beispiel bei der Daten­strukturierung evaluieren und testen, wie KI-Lösungen in der Fertigung möglichst einfach zu implementieren und zu warten sind. Insgesamt soll auf diese Weise ein „Ökosystem für datengetriebene Dienste und KI-Anwendungen“ entstehen, das Produktions­maschinen und IoT-Plattformen verbindet.

Mit diesem Konzept hat FabOS beim KI-Innovations­wettbewerb des Bundes­wirtschafts­ministeriums überzeugt. Es wurde neben 15 weiteren Plattform­projekten für die Teilnahme an einer dreijährigen Umsetzungs­phase nominiert, die Anfang 2020 beginnen soll. Eingereicht waren beim BMWi über 130 Ideen. Gefördert werden nun im Bereich Produktion und Verfahrens­technik außerdem die Projekte IIP-Ecosphere, KEEN, KI-Marktplatz, Service-Meister und Spaicer. Weitere Gewinner sind REIF (Landwirtschaft), Knowledge4Retail und Speaker (Handel), ForeSight (Smart Living), PlanQK (Quantencomputer), BML-EcoSys – Bauhaus.MobilityLab (Mobilität), SDaC (Bau) sowie aus den Feldern Medizin und Gesundheit EMPAIA, KIKS und KI-SIGS.