Die Notstromversorgung von Rechenzentren und anderen kritischen Infrastrukturen wird in der Regel mit Dieselaggregaten gesichert, wie sie zum Beispiel die Rolls-Royce-Tochter MTU anbietet. Nun will das Unternehmen auf Brennstoffzellen umstellen, und zwar mit Unterstützung durch Daimler.
Der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce und das Innovationslabor Lab1886 von Daimler arbeiten bei diesem Pilotprojekt eng zusammen. Die beiden Partner wollen in den kommenden Monaten ein ganzheitliches Konzept für eine nachhaltige, stationäre und Co₂-freie Energieversorgung auf Basis automobiler Brennstoffzellen entwickeln. Eine Pilotanlage soll bereits Anfang 2020 in Betrieb gehen, sie ist als Notstromversorgung für das MTU-Datacenter von Rolls-Royce Power Systems in Friedrichshafen geplant. Die Mercedes-Benz Fuel Cell GmbH liefert die Brennstoffzellenmodule.
Rolls-Royce Power Systems setzt nach eigenen Angaben auf die Technologie, weil sie hohe Zuverlässigkeit und gute Skalierbarkeit vereine. Das System sei außerdem unabhängig vom konventionellen Energiemarkt und biete alle Vorteile erneuerbarer Energien. Aufgrund der Erfahrungen im Fahrzeugbau hält der Konzern Brennstoffzellen jetzt reif für den Serieneinsatz im stationären Betrieb. Rolls-Royce beschäftigt sich gleichzeitig mit der Herstellung von Wasserstoff und synthetischen Treibstoffen aus erneuerbaren Energiequellen.