Faserverbundkunststoffe: Augmented Reality macht das FVK-Preforming leichter

Für die Herstellung von Produkten aus Faser­verbund­kunststoffen (FVK) ist Hand­arbeit nötig. Um sie ein­facher zu machen, hat das Fraun­hofer IPT eine Soft­ware für markt­übliche Smart Glasses ent­wickelt – und sucht nun Firmen für eine Mach­barkeitsstudie.

Damit FVK-Produkte nach dem Laminieren und Aushärten die gewünschte Stabilität und Flexibilität erreichen, müssen Position und Orientierung von Faserhalbzeugen von Hand exakt ausgerichtet werden. Zur Unterstützung des manuellen Ablegeverfahrens, des Preformings, hat das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT eine Software für Augmented-Reality-Brillen entwickelt. Sie macht die exakte Ablage der Faserhalbzeuge direkt auf dem Bauteil virtuell sichtbar und unterstützt das Zuschneiden der Halbzeuge durch Projektion von Sollkonturen. Das kostengünstige AR-System ist im Vergleich zu Anweisungen auf Papier oder Laserprojektionssystemen deutlich flexibler. Es ist zudem in der Produktionsumgebung beliebig skalierbar und damit auch für die Serienfertigung geeignet.

Die Software lässt sich als App auf Datenbrillen mit Android-Betriebssystem installieren und an die jeweilige Laminieraufgabe anpassen. Ursprünglich hätte die Lösung im Mai auf der JEC World in Paris anhand der Microsoft HoloLens vorgestellt werden sollen; nun ist freilich auch diese Veranstaltung verschoben (auf März 2021). Unternehmen, die die Technologie ausprobieren und einsetzen möchten, können die App aber im Rahmen einer Machbarkeitsstudie mit eigenen Mitarbeitern in der Produktion testen und dabei ihren individuellen Bedarf mit Mitarbeitern des Fraunhofer IPT diskutieren.