Digitalisierungsindex Mittelstand: Corona wirkt als Digitalisierungstreiber

Die Telekom hat gestern ihren fünften Digitalisierungsindex Mittelstand vorgelegt. Die Ausgabe 2020/2021 widmet sich fast ganz der Frage, wie kleine und mittlere Unternehmen durch die Corona-Krise kommen – und was digitale Lösungen dazu beitragen.

Hagen Rickmann, Geschäftsführer Geschäftskunden von Telekom Deutschland, fasst zusammen:

„Es ist keine Überraschung: Unternehmen mit einem hohen Grad der Digitalisierung kommen besser durch Krisen.“

Insgesamt ist ein deutlicher Digitalisierungsschub zu verzeichnen: 46 % der befragten Unternehmen haben ihre Geschäftsmodelle, Produkte und Services kurzfristig angepasst. Mehr als die Hälfte hat Homeoffice-Arbeitsplätze neu eingeführt oder ausgebaut. Damit hat die digitale Transformation mit 56 Indexpunkten und einem Plus von vier Zählern gegenüber dem Vorjahr einen neuen Höchststand erreicht.

Ebenfalls interessant, aber seltener im Fokus der Digitalisierungsanalysen: Vielen Firmen ist es offenbar gelungen, den Kontakt zu ihren Kunden zu halten – das geht über Solidaritätsadressen für den örtlichen Einzelhandel weit hinaus. Digitale Kanäle und soziale Netzwerke sind jetzt der Königsweg, um in der eigenen Zielgruppe präsent zu bleiben. Die Kundenberatung geschieht mittlerweile per Video. Entsprechend ist auch der Indexwert für den Bereich Beziehung zu Kunden im Vergleich zum Vorjahr um drei Punkte auf 58  Zähler gestiegen.

Schwierig sind derzeit allerdings die Budgets. Während der Umsatz sinkt, sind Investitionen in Homeoffice, Collaboration- und Kommunikationstools ebenso dringlich wie unumgänglich. Das führt direkt zu einem verwandten Problem: der IT-Sicherheit. Indem sich auf einmal massenhaft Mitarbeiter von zu Hause aus ins Firmennetz einklinken, steigen die Risiken – was wiederum Ausgaben für VPN-Lösungen und Datensicherheit erfordert.

Den Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021 gibt es online als PDF zum Download. Zusätzlich zum Gesamtbericht sollen in den kommenden Wochen weitere sechs Branchenberichte erscheinen: Die erste dieser Teilstudien nimmt die Industrie in den Blick; es folgen Logistik, Handel, Baugewerbe, Gastgewerbe und Handwerk.