CDU-Parteitag: DDoS-Attacken verfehlen die Wahlserver

Die CDU veranstaltete am 16. Januar einen aufgrund der Corona-Pandemie rein digitalen Bundes­parteitag. Das absolute Novum hierbei war, dass auch der neue Vor­stand der CDU rein digital gewählt wurde. Dies war erst nach einer Änderung des Parteien­gesetzes möglich, das bislang nur Wahlen bei Präsenz­veranstaltungen vorsah.

Zwar ist die digitale Wahl in rechtlicher Sicht laut CDU-Statut erst einmal un­verbindlich, dass der neue CDU-Vorsitzende Armin Laschet in der Brief­wahl nicht als neuer Vor­sitzender bestätigt wird, dürfte jedoch unwahr­scheinlich sein. Eine solche digitale Groß­veranstaltung mit Live­stream, Polyas-Abstimmungs­software, Frage- und Vorstellungs­runden sowie digitaler Begleitung über Social Media stellt jedoch stets ein Ziel für Hacker­angriffe dar. So wurde aus dem In- und Aus­land versucht, mit DDoS-Attacken die Server der CDU zum Absturz zu bringen. Dabei werden die Ziel­server innerhalb kürzester Zeit mit massen­haften Anfragen bombardiert, bis sie schließlich überlasten.

Dies führte immerhin dazu, dass der Live­stream auf der CDU-Homepage kurz­zeitig nicht erreich­bar war. Weitere Cyber­attacken konnten laut CDU-General­sekretär Paul Ziemiak jedoch abgewehrt werden. So konnte speziell das digitale Wahl­system, das Herz­stück des Partei­tags, nicht ange­griffen werden, da dessen Server für die DDoS-Hinter­männer nicht zu lokalisieren waren.

Von Dipl.-Jur. Niklas Mühleis, LL.M., Kanzlei Heidrich Rechtsanwälte in Hannover, www.recht-im-internet.de