heise meets … Prof. Dr. Simon Nestler: Die Digitalisierung im öffentlichen Sektor muss Fahrt aufnehmen

Heute begrüßt Sebastian Gerstl im Podcast Prof. Dr. Simon Nestler von der Technischen Hochschule Ingolstadt. Der Spezialist für sicherheitskritische Mensch-Computer-Interaktionen gewährt Einblicke in die deutschen Amtsstuben und erklärt, wo diese in Sachen Digitalisierung noch Nachholbedarf haben.  

Prof. Dr. Simon Nestler lehrt nicht nur an der Technischen Hochschule in Ingolstadt, sondern berät auch den öffentlichen Sektor in den Bereichen Digitalisierung und Mensch-Computer-Interaktion. Denn in Behörden und beim E-Government läuft noch immer viel falsch: Häufig müssen Bürger für ihre Anliegen noch persönlich vorbeikommen – und falls es doch eine digitale Lösung gibt, funktioniert diese manchmal nicht befriedigend. Deshalb sagt Nestler im „heise meets … Der Entscheider-Talk“-Podcast: „Das größte Problem ist, dass wir zu wenig messen.“ Denn nur mit wissenschaftlichen Methoden und Messungen lässt sich herausfinden, ob bereits existierende digitale Lösungen sowohl für die Behördenmitarbeiter als auch die Bürger die gewünschten Effekte bringen. Schließlich sollen Faxgeräte und Papierberge der Vergangenheit angehören und den Arbeitsalltag „effektiver, effizienter und zufriedenstellender“ machen, wie es Nestler ausdrückt. 

Digitale Alibiprojekte verhindern 

Er fragt: „Was messen wir denn eigentlich? Und messen wir tatsächlich die richtigen Dinge?“ Und fügt dann an: „Erst wenn ich genau weiß, wo ich stehe, kann ich auf Basis dieser Daten Verbesserungen initiieren. Genau das ist auch meine Perspektive auf das Themenfeld Useability und User Experience.“ Laut Nester geht es darum, digitalen Aktionismus zu verhindern – nur Lösungen, die in der Praxis wirklich etwas bringen, ergeben seiner Meinung nach Sinn. Hinzu kommt, dass sich Lösungen, die digitale Behördengänge ermöglichen sollen, nicht eins zu eins auf andere öffentliche Institutionen in den rund 11.000 deutschen Kommunen übertragen lassen. Mit welchen Schritten das gelingen kann, was das kostet und noch viel mehr, erklärt der Professor im weiteren Verlauf des Gesprächs.

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