Edenred-Motivationsstudie: Deutsche Arbeitnehmer sind besonders optimistisch

Im europäischen Vergleich blicken deutsche Arbeitnehmer überdurchschnittlich positiv in die Zukunft. So ist rund die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer davon überzeugt, nach einem Arbeitsplatzverlust schnell wieder einen neuen Job zu finden. Auch die Qualität deutscher Arbeitsplätze wird von den Beschäftigten recht positiv bewertet. Das ergab eine europaweite Online-Studie des Meinungs­forschungsinstituts Ipsos, die im Auftrag des Incentive- und Motivations­spe­zialisten Edenred durchgeführt wurde.

Das vielleicht wichtigste Ergebnis der Studie: Drei von vier Arbeitnehmern in Deutschland sind mit ihrer gegenwärtigen Arbeitssituation zufrieden. Damit ist die Zufriedenheit der deutschen Arbeitnehmer im Vergleich zu 2008 um 9 Prozentpunkte gestiegen. Im europäischen Vergleich sind nur die belgischen Arbeitnehmer noch häufiger zufrieden (77 %). Es folgen Frankreich und Spanien mit jeweils 64 % und Großbritannien mit 63 %. Das Schlusslicht bildet Italien mit lediglich 48 % zufriedenen Arbeitnehmern.

Bei der Einschätzung der eigenen Arbeitsmotivation geben 71 % der deutschen Führungskräfte an, konstant motiviert zu sein. 12 % verspüren eine wachsende Motivation. Nur 16 % schätzen die eigene Motivation als rückläufig ein.

Auch der eigene Arbeitgeber wird erfreulich positiv gesehen: So schätzen 80 % der befragten Arbeitnehmer den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg ihres Arbeitgebers positiv ein, nur 18 % prognostizieren ihrem Unternehmen eine schlechte Zukunft. Der Optimismus deutscher Arbeitnehmer ist damit im europäischen Vergleich am stärksten ausgeprägt.

Hinsichtlich der eigenen beruflichen Zukunft sind deutsche Arbeitnehmer ebenfalls überdurchschnittlich positiv gestimmt. Demnach blicken 70 % der Befragten positiv auf ihre persönliche berufliche Entwicklung bei ihrem aktuellen Arbeitgeber. Nur 29 % der deutschen Arbeitnehmer sorgen sich um ihren Arbeitsplatz (2008: 34 %). Damit haben die deutschen zusammen mit den Franzosen am wenigsten Angst um ihren Job. Fast die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer glaubt daran, nach dem Verlust des Arbeitsplatzes schnell einen neuen Job zu finden – davon sind vor allem junge Arbeitnehmer überzeugt.

Deutsche Arbeitnehmer schätzen zudem die Qualität ihres Arbeitsplatzes deutlich höher ein als ihre Kollegen aus den Nachbarländern. Auf einer zehnstufigen Skala (1 = sehr schlecht, 10 = sehr gut) bewerten 49 % der deutschen Befragten ihren Arbeitsplatz mit 8 bis 10 Punkten. Im Durchschnitt erzielt die Qualität deutscher Arbeitsplätze 6,9 Punkte (2008: 6,2 Punkte). Allerdings befürchten 40 %, dass die Arbeitszeit steigen wird (2008: 20 %). Unter den Europäern sorgen sich die Deutschen damit überdurchschnittlich um ihre Work-Life-Balance.

Um ihr Gehaltsniveau sorgen sich heute jedoch deutlich weniger deutsche Arbeitnehmer (31 %) als noch 2008 (46 %). Entsprechend ist die Mehrheit (59 %) aller Arbeitnehmer in Deutschland mit dem Geld, das ihnen im Alltag zur Verfügung steht, zufrieden. Damit ist die Zufriedenheit mit der Kaufkraft unter deutschen Arbeitskräften im internationalen Vergleich zwar am höchsten, dennoch beklagen sich immerhin 40 % über eine mangelnde Kaufkraft des von ihnen erarbeiteten Geldes.

Besonders nachdenklich sollte jedoch die geringe Identifikation der deutschen Arbeitnehmer mit ihrer Arbeit machen: So sehen 27 % ihre Arbeit vor allem als Mittel zur sozialen und wirtschaftlichen Absicherung. 7 % der Befragten verstehen ihren Job sogar als Einschränkung. Nur ein Viertel schöpft Freude aus der Arbeit. Stolz auf ihren Job empfinden sogar nur 10 % der deutschen Arbeitnehmer.

Die Umfrage zur Studie fand im Februar und März zeitgleich in sechs europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Spanien, Belgien, Italien und Großbritannien) statt. Dabei wurden 1500 Arbeitnehmer aus dem privaten und öffentlichen Sektor befragt. (Quelle: Edenred/ml)