Gute-Laune-Nachricht fürs Wochenende

Die Deutschen lassen sich trotz Wirtschaftskrise die vorweihnachtliche Stimmung nicht verderben. Das ergab die Befragungen zum „Zuversichtsindex“, den die Universität Hohenheim und die Allianz AG allmonatlich erheben. Danach glaubt derzeit jeder zweite Bundesbürger, sein Privatleben verlaufe 2009 positiv. Die Zuversicht in die wirtschaftliche Lage des Landes und die Sicherheit der Arbeitsplätze nimmt jedoch ab. Am ausgeprägtesten ist die Zuversicht derzeit übrigens in Hamburg, wie das Ranking zeigt.

Auf die Frage, wie sie ihre aktuelle persönliche Situation einschätzen, antwortet derzeit mehr als die Hälfte der Befragten (56%) mit „gut“ oder „sehr gut“. Im Vergleich zur Adventszeit im Vorjahr ist dieser Wert sogar um zwei Prozentpunkte gestiegen. Ungetrübt scheint momentan ebenfalls der Blick in die persönliche Zukunft: 50% der insgesamt über 2000 Befragten Bundesbürger sehen die Entwicklung ihres Privatlebens in den kommenden 12 Monaten optimistisch. Auch dieser Wert liegt gegenüber dem Vorjahr (48%) etwas höher.

Die Rezession scheint allerdings langsam in den Köpfen der Deutschen anzukommen: So beurteilen zum Jahreswechsel nur 14% der Befragten die aktuelle Lage des Landes als „gut“ oder „sehr gut“. Im Dezember 2007 waren es hingegen beinahe doppelt so viele (22%). Die kritische Wahrnehmung der Wirtschaftslage trübt auch den Blick nach vorn: Nur 16% der Befragten sehen der Entwicklung Deutschlands im neuen Jahr mit Zuversicht entgegen. Zum Jahreswechsel 2007/2008 waren es noch 29%.

Wie alle Befragungen zum Allianz Zuversichtsindex innerhalb der letzten 12 Monate zeigen auch die aktuellen Ergebnisse einen deutlichen Unterschied zwischen der Einschätzung der Lage des Landes und der persönlichen Situation: das Vertrauen in die eigene Zukunft ist sehr viel größer als in die Zukunft der Republik. „Das Zutrauen in die Leistungsfähigkeit des Staates einerseits und die Zuversicht in die persönliche Zukunft andererseits klaffen immer weiter auseinander. Gerade in unsicheren Zeiten konzentrieren sich Menschen oft stärker auf ihr persönliches Umfeld und Bereiche, die sie selbst beeinflussen können“, sagt Prof. Dr. Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim, der die Studie wissenschaftlich begleitet. „Zudem sind für viele Menschen in Deutschland die Auswirkungen der Krise nach wie vor persönlich noch nicht direkt spürbar. Deshalb gibt es für viele auch keinen Grund, nicht optimistisch in die Zukunft zu sehen.“ So hätten beispielsweise im aktuellen Befragungszeitraum viele Unternehmen zwar bereits Kurzarbeit angekündigt, diese aber noch nicht eingeführt.

Die meisten zuversichtlichen Menschen leben in Hamburg. Dort sehen 73% der Befragten ihre persönliche Zukunft 2009 positiv. Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit jeweils 66% Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Auch bei der Beurteilung ihrer aktuellen persönlichen Lage stellen die Menschen in diesen drei Bundesländern die Spitzengruppe. Dagegen landet Mecklenburg-Vorpommern hinsichtlich der aktuellen persönlichen Lage und der persönlichen Zuversicht für das kommende Jahr auf dem letzten Platz der Tabelle.

Insgesamt schauen Männer etwas zuversichtlicher in die Zukunft als Frauen, das gilt sowohl für die Entwicklung Deutschlands (Unterschied von 6 Prozentpunkten) als auch für ihr persönliches Leben (Unterschied von 5 Prozentpunkten).

Eine Präsentation mit Charts zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie „Allianz Zuversichtsindex zum Jahreswechsel 2008/2009“ steht als kostenloser Download im Internet bereit. (idw/ml)