Weltweite IT-Ausgaben sinken 2009 um 3,8 Prozent

Als Folge der Rückgangs der Weltwirtschaft prognostiziert das IT-Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Gartner für das laufende Jahr spürbar reduzierte Ausgaben der IT-Industrie. Während 2008 weltweit noch 3,360 Mrd. US$ investiert wurden, geht Gartner für 2009 von einem Ausgabenvolumen von rund 3,234 Mrd. US$ aus. Das entspricht einem Rückgang von etwa 3,8 % gegenüber dem Vorjahr.

2008 waren die IT-Ausgaben gegenüber 2007 dagegen noch um 6,1 % gewachsen.

„Überall auf der Welt schränken IT-Unternehmen ihre Budgets ein und nehmen Konsumenten Abstand von nicht unbedingt nötigen Ausgaben“, kommentiert Richard Gordon, Research Vice President und Head of Global Forecasting bei Gartner. „Die Geschwindigkeit und Ernsthaftigkeit der Reaktionen von Unternehmen und Konsumenten auf die Wirtschaftslage werden zu einem Rückgang des IT-Marktes in 2009 führen. Dieser wird schlimmer als der 2,1-prozentige Rückgang der IT-Ausgaben in 2001 sein, als die Dotcom-Blase platzte.“

Laut Gartner werden die Bereiche Hardware (-14,9 %), IT-Services (-1,7 %) und Telekommunikation (-2,9 %) einen teils deutlichen Umsatzrückgang verzeichnen. Die einzige Ausnahme soll das Marktsegment „Software“ sein, dem Gartner ein im Vergleich zu 2008 zwar deutlich geringeres und absolut sehr kleines, aber dennoch positives Wachstum von 0,3 % prognostiziert.

Die Analysten gehen davon aus, dass die diversen staatlichen Stimulus-Pakete zwar auf lange Sicht eine wichtige Rolle spielen, die düsteren Aussichten der näheren Zukunft aber nicht kontern können. Eine Verstärkung des globalen BIP-Wachstums – inklusive der IT-Ausgaben – wird vor der Stabilisierung der weltweiten Finanzmärkte als unwahrscheinlich angesehen.

Die Reduzierung der IT-Ausgaben wird laut Gartner die Durchdringung neuer Märkte und den Austausch bestehender IT-Systeme verlangsamen. Die Auswirkungen nachlassender Neuverkäufe sollen besonders in bisherigen Wachstumsmärkten Wirkung zeigen, während der ausbleibende Austausch älterer Systeme vor allem in den klassischen Märkten gespürt werden wird. Konsumenten und Unternehmen werden im Großen und Ganzen weiterhin zu günstigeren Produkten greifen, die Lebensdauer bestehender Systeme verlängern und gegenwärtige Verträge und Kaufvereinbarungen lediglich verlängern, aber nicht ausweiten.

Dennoch sind IT-Systeme für den Betrieb der allermeisten Unternehmen zwingend notwendig. Die Betreuung und Wartung bestehender komplexer IT-Architekturen sind sowohl für die Fortführung der Geschäftstätigkeiten als auch die Verlangsamung der Austauschrate zwingend erforderlich.

„IT-Anbieter sollten für 2009 mit gedrosselten Ausgaben von Unternehmen und Konsumenten rechnen und für 2010 eine langsame, anhaltende Erholung erwarten“, fügt Gordon hinzu. „Gleichzeitig sollten sie jedoch bereit sein, Käufern beim Reduzieren ihrer Kosten zu helfen, neue staatliche Richtlinien einzuhalten und die größten Vorteile aus staatlichen Rettungsplänen zu ziehen.“

Zusätzliche Informationen finden Sie im Gartner Dataquest Market Databook, March 2009 Update., das detaillierte regionale Daten für die weltweiten IT-Ausgaben bis 2013 bietet. (Quelle: Gartner/GST)