Geothermie: Feldtest erweitert Wissen über Wärmepumpen

Der Anteil der Wärmepumpen-Anlagen bei neu installierten Hei­zungs­sys­te­men ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Den­noch besteht in der öffentlichen Diskussion noch immer Un­si­cher­heit darüber, unter welchen Voraussetzungen Wärmepumpen in der Gesamtbilanz zur Energieeffizienz beitragen. Die gerade er­schie­ne­ne Publikation Erdgekoppelte Wärmepumpen für Neubauten des Fachinformationszentrums (FIZ) Karlsruhe stellt die ersten Er­geb­nis­se eines Feldtests vor, bei dem Wärmepumpen-Anlagen in Neu­bau­ten mit einem zeitgemäß niedrigen Jahreswärmebedarf erprobt so­wie die Werte zweier Heizperioden ermittelt, gesammelt und ausgewertet wurden.Die Energieeffizienz einer erdgekoppelten Wärmepumpen-Anlage hängt entscheidend von den örtlichen Gegebenheiten ab. Die Bodenverhältnisse, der tatsächliche Wärmebedarf der Nutzer sowie die Systemauslegung und Regelstrategie sind gewichtige Faktoren, die auf einem Teststand schlecht nachgebildet werden können. Daher wurden in einem Feldtest die wichtigsten Temperaturen, Wärmemengen und die Stromverbräuche von 68 Anlagen, die das Erdreich als Wärmequelle nutzen, erfasst, auf Plausibilität geprüft und ausgewertet. Von diesen Systemen arbeiten 50 mit Erdsonden und 18 mit Erdkollektoren. Der Feldtest ergab eine mittlere Jahresarbeitszahl von 3,9 für den kombinierten Heiz- und Warmwasserbetrieb. Das bedeutet, dass die Anlagen im Durchschnitt pro Kilowattstunde verbrauchten Stroms das 3,9-Fache an Wärme gewinnen. Damit tragen erdgekoppelte Systeme in Neubauten zur Energieeffizienz bei.

Der Feldtest bestätigt, wie stark gute Betriebsergebnisse von der Sorgfalt der Planer und Handwerker bei Auslegung, Installation und der Regelstrategie abhängen. Die verstärkten brancheninternen Schulungsmaßnahmen der letzten Jahre scheinen sich auszuzahlen. Im Test wiesen die neueren Anlagen in der Regel eine höhere Ausführungsqualität auf als die älteren.

Die Ausgabe 03/2010 des BINE-Projektinfos Erdgekoppelte Wärmepumpen für Neubauten mit ausführlichen Informationen und den ersten Ergebnissen des Feldtests steht als kostenloser Download im Internet zur Verfügung.

(FIZ Karlsruhe/ml)