OECD-Prognose: Konjunktur erholt sich trotz Schuldenkrise

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sieht keinen bremsenden Einfluss der Schuldenkrise auf die Erholung der Konjunktur in Deutschland. Die OECD-Experten prognostizierten deshalb heute in Paris für 2010 ein Wachstum von 1,9 % und für 2011 eines von 2,1 %. Sie rechnen darüber hinaus mit einem leichtem Anstieg der Arbeitslosenzahlen bis Ende des laufenden Jahres um rund 200.000. Trotz dieser zu erwartenden Zunahme lobten die Experten die unerwartet robuste Verfassung des deutschen Arbeitsmarkts in der Krise.

Als Motor für die kommende überraschend schnelle Erholung sieht die OECD in erster Linie den Export. Der Binnenkonsum werde sich bis 2011 hingegen nur leicht erholen. Die OEC warnte allerdings vor der damit verbundenen Abhängigkeit der deutschen Konjunktur von Außenfaktoren. Probleme könnten eine Überhitzung der Konjunktur in den Boomländern aber auch steigende Ölpreise bereiten, so die Experten.

Im Euroraum sieht die OECD Probleme durch die Krise um Griechenland und die hohen Staatsverschuldungen. Die Verankerung einer deutschen Schuldenbremse im Grundgesetz sei deshalb eine gute Sache, müsse aber durch Einsparungen flankiert werden. Dazu sei ein Abbau von Subventionen und Steuervergünstigungen nötig.

Angesichts der Staatsverschuldungen appellierte das OEXD darüber hinaus an alle Euro-Länder, ihre krisenbedingt eingeführten Konjunkturprogramme bis spätestens 2011 auslaufen zu lassen.

(OECD/ml)