Konsumelektronik: Markt für Heimvernetzung vor dem Durchbruch

Lange Zeit das Metier von Bastlern und Computerspezialisten mausert sich die Heimvernetzung derzeit zum Umsatzbringer der Elektronikbranche. Über 40 % aller Deutschen überlegen ernsthaft, Fernseher, Musikanlage, Computer, Handy und Co. im eigenen Heim miteinander zu vernetzen. Aber erst 6 % haben ihre Wohnung bereits entsprechend vernetzt. Diese Zahlen brachte eine heute in München vorgestellte Forsa-Studie an den Tag. Die Kluft zwischen den beiden Werten steht für ein riesiges Marktpotenzial. Ein vom Branchenverband BITKOM für technisch interessierte Verbraucher ausgearbeiteter Leitfaden für die Heimvernetzung hilft dem Handel, dieses Marktpotenzial im Kundengespräch zu erschließen.Michael Schidlack, Experte beim Branchenverband BITKOM ist sich sicher: „Heimvernetzung steht in Deutschland vor dem Durchbruch. In den kommenden Jahren wird Heimvernetzung zum Milliardenmarkt und Treiber der gesamten Consumer Electronics“. Die Verbraucher wollen laut Umfrage insbesondere Internet und TV-Programme in allen Räumen empfangen, zudem überall in der Wohnung auf ihre gespeicherten Musikdateien, Fotos und Videos zugreifen können.

Allerdings fehlt es den Verbrauchern an den notwendigen Informationen. Die Studie lässt nämlich auch erkennen, dass sich vier Fünftel der Bevölkerung über die Möglichkeiten des vernetzten Hauses wenig oder überhaupt nicht informiert fühlen. „Verbraucher schrecken beim Begriff der Heimvernetzung oft zurück“, so Schidlack. Dabei werde die Bedienung der Elektronik im Haushalt durch Vernetzung enorm erleichtert. Ziel müsse deshalb das „Eine-Fernbedienung-Haus“ sein. Mit dieser einen Fernbedienung, die auch ein Handy sein könne, sollten alle elektronischen Haushaltsgeräte zu steuern sein. Dazu könnten auch Licht und Heizung gehören. Die Wünsche der Konsumenten gehen sogar noch weiter: Jeder dritte Befragte möchte auch von unterwegs auf seine Unterhaltungsmedien zuzugreifen.

In einem deutschen Haushalt gibt es im Durchschnitt derzeit 50 elektrische Geräte, die in der Regel ein Insel-Dasein fristen. Sie können weder über eine einheitliche Fernbedienung gesteuert werden, noch untereinander Daten austauschen. Das ändert sich derzeit. So können mit dem neuen Standard DLNA auch Multimedia-Geräte unterschiedlicher Hersteller miteinander vernetzt werden. Zudem werden immer mehr Geräte internetfähig und kommunizieren über das Web miteinander.

Die Forsa-Umfrage fand im Auftrag des PR- und Kommunikationsunternehmens Waggener Edstrom statt und basiert auf einer Befragung von 1000 Erwachsenen. Der Leitfaden des BITKOM steht als kostenloser Download im Internet bereit.

(BITKOM / ml)