Personalpolitik: Die Besetzung von Führungspositionen wird K.o.-Kriterium

Die besten Köpfe für Schlüsselpositionen im Unter­neh­men zu gewinnen, halten drei Viertel der Personal­ent­schei­der in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) für wichtig oder sogar sehr wichtig, stellt die aktuelle HR-Trendstudie 2010 der Managementberatung Kienbaum fest. Und das wird in den kommenden Jahren wohl auch so bleiben, denn 77 % sehen die Besetzung erfolgskritischer Positionen als wichtige Herausforderung.

Um qualifizierte Mitarbeiter zu rekrutieren und an sich zu binden, versuchen die Personaler, ihr Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver zu machen: 71 % der Studienteilnehmer weisen dem Employer Branding (Markenbildung im Arbeitsmarkt) eine mittlere oder hohe Priorität zu. Zwei Drittel setzen verstärkt auf ein professionelles Talentmanagement, um die Potenzialträger im Unternehmen zu erkennen und entwickeln zu können. Genauso viele sehen dieses Thema auch künftig als zentrale Herausforderung.

Die HR-Bereiche (Human Resources) konzentrieren sich derzeit auch auf die Verbesserung der Führungsqualität; in 72 % der Personalabteilungen spielt dieses Thema aktuell eine mittlere bis wichtige Rolle: Unternehmen, die die Weichen wieder auf Wachstum stellen wollen, brauchen Manager mit hoher Führungsqualität. Genauso wichtig ist dieses Know-how für ein erfolgreiches Talentmanagement; dabei spielen die Führungskräfte eine entscheidende Rolle.

In ihren Strategien bestätigt sehen sich die Personalentscheider auch angesichts der geringen Nachwirkungen der Krise im Personal- und Führungsbereich. Deshalb bewerten 17 % der Personaler den Beitrag des HR-Bereichs zur Bewältigung der Krise als sehr gut und 53 % als gut. In ihren Augen ist der Stellenwert ihrer Abteilung im Vergleich zur Zeit vor der Krise sogar gestiegen: 42 % der Studienteilnehmer sind dieser Ansicht. 52 % schätzen ihn als gleichbleibend ein. Trotzdem sagen 46 % der Befragten, dass der HR-Bereich aus ihrer Sicht nur einen mittleren Stellenwert in ihrem Unternehmen einnimmt; 44 % schätzen ihn als hoch ein.

Immer mehr an Bedeutung gewinnt das Thema Employer PR, also Öffentlichkeitsarbeit in der Rolle des Arbeitgebers: Heute schätzt knapp ein Viertel der Befragten es als sehr wichtig ein, dass Arbeitgeber mittels Public Relations mit ihren Zielgruppen kommunizieren. In fünf Jahren wird Employer PR aus Sicht der Personaler noch wichtiger: Mehr als 80 % erwarten, dass dessen Bedeutung 2015 sehr hoch sein wird.

Für die Studie „HR 2010:Strategische Pole Position“ wurden 194 Personalverantwortliche aus der DACH-Region zu Trends und Entwicklungen in HR und Employer PR befragt. Die Studie steht als kostenloser Download online zur Verfügung. (Kienbaum/ml)