Außenhandel im Dezember: Importe gegenüber Vorjahr um 12,0 Prozent teurer

Der Index der Einfuhrpreise lag im Dezember 2010 um 12,0% über dem Vorjahresstand (Vergleichswerte: +10,0% im November, +9,2% im Oktober). Eine ähnlich hohe Teuerung innerhalb eines Jahres fand zuletzt im Oktober 1981 statt. Gegenüber dem Vormonat November stieg der Einfuhrpreisindex um 2,3%. Der Index der Ausfuhrpreise erhöhte sich im Dezember gegenüber dem Vorjahr um 5,2%. Bezogen auf November 2010, stieg der Ausfuhrpreisindex um 0,8%.

Hauptverantwortlich für die Teuerung der Einfuhren waren erneut die Preise für Energie. Sie lagen im Dezember 2010 um satte 34,2% höher als im Dezember 2009. Gegenüber dem Vormonat November stiegen die Preise für Energieträger um 7,7%. Den größten Preisanstieg zum Vorjahr erlebte Rohöl mit +36,5% (+10,1% gegenüber November 2010). Mineralölerzeugnisse waren im Vergleich zum Dezember 2009 um 33,8% teurer (+8,4% gegenüber November 2010). Die Rohgaspreise lagen um 31,2% über denen des Vorjahresmonats (+2,0% gegenüber November 2010).

Der Einfuhrpreisindex ohne Erdöl und Mineralölerzeugnisse lag im Dezember 2010 um 9,2% über dem Stand von Dezember 2009 (+1,3% gegenüber November 2010).

Bei den übrigen Rohstoffen war Eisenerz um 98,4% teurer als im Dezember 2009. Gegenüber November 2010 stiegen die Preise um 1,4%. Die Importpreise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen lagen im Dezember 2010 um 29,7% über dem Niveau des Vorjahresmonats, gegenüber November 2010 stiegen sie um 1,4%. Für Nicht-Eisen-Metallerze mussten deutsche Importeure 37,9% mehr zahlen als im Dezember 2009, gegenüber November 2010 verteuerten sich Nicht-Eisen-Metallerze deutlich (+7,5%).

Nicht-Eisen-Metalle und deren Halbzeug waren im Dezember 2010 im Vergleich zum Dezember 2009 um 32,4% teurer (+ 5,0% gegenüber November 2010).

Im Nahrungsmittelsektor lag der Einfuhrpreisindex für Rohkaffee im Dezember 2010 um 65,1% höher als im Dezember 2009 (+12,8% gegenüber dem Vormonat). Getreide kostete 56,7% mehr als im Dezember 2009 (+4,8% gegenüber November 2010). Für Rindfleisch war binnen Jahresfrist 12,1% mehr zu bezahlen (+3,1% gegenüber dem Vormonat). Die Preise für importierte Milch und Milcherzeugnisse lagen im Dezember 2010 gegenüber Dezember 2009 um 9,6% höher (+1,3% gegenüber November 2010).

Im Jahresdurchschnitt 2010 lag der Index der Einfuhrpreise um 7,8% über dem Vorjahr (2009: -8,6%). Ein stärkerer Preisanstieg fand zuletzt im Jahr 2000 statt. Auch hier trugen in erster Linie die Einfuhrpreise für Erdöl und Erdgas, aber auch jene für Erze und Halbwaren, Mineralölerzeugnisse und Metalle zur kräftigen Teuerung bei.

Der Index der Ausfuhrpreise lag im Jahresdurchschnitt 2010 um 3,4% höher als im Vorjahr.

(Statistisches Bundesamt / ml)