Einkaufsmanager-Index EMI: Lieferengpässe treiben Preise in die Höhe

Die deutsche Industrie legte einen hervorragenden Jahresauftakt hin. Der saisonbereinigte Markit/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) des Bundesverbands Materialwirtschaft, Ein­kauf und Logis­tik (BME) erreichte im Januar 2011 den beachtlichen Wert von 60,5 Punk­ten und notierte damit erneut deutlich höher als im langjährigen Mittel (52,1 Punkte). Bei vielen Unternehmen hat sich damit zwar die Geschäftslage weiter verbessert – allerdings kletterten parallel dazu die Einkaufspreise auf einen Rekordwert. Und das so rasant wie noch nie seit Beginn der Erhebung der EMI-Daten vor 15 Jahren.

„Viele unserer Einkäufer klagen bereits über zunehmende Knappheit bei Vormaterialien sowie Engpässen bei den Lieferanten“, berichtet Dr. Holger Hildebrandt, Haupt­ge­schäfts­führer des Bundesverbands. Er befürchtet: „Dies dürfte die Preis-Rallye noch weiter anheizen.“ Sorge bereite auch die aktuelle Entwicklung des Rohölpreises, der aufgrund der anhaltenden Unruhen in Nordafrika zurzeit über der psychologisch wichtigen Marke von 100 US-Dollar je Barrel Brent liegt.

Im ersten Monat des neuen Jahres erreichte der Produktionsausstoß mit 63,3 Zählern ein Sechsmonatshoch (Dezember 2010: 62,2). Der kräftige Anstieg resultiert laut BME vor allem aus dem gestiegenen Auftragseingang bei den Global Playern sowie kleinen und mittleren Unternehmen. Der Nachfrageboom ließ die Beschäftigtenzahl in den Firmen weiter ansteigen. Auch zu Beginn des neuen Jahres blieben die Auftragsbestände der produzierenden Firmen hoch.

(BMEml)

Der Markit/BME Einkaufsmanager-Index (EMI) ist ein monatlicher Früh­in­dikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutsch­land und erscheint unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik. Er beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern aus der verarbeitenden Industrie in Deutschland.