Kraft-Wärme-Kopplung: KWK-Anlagen wichtige Bausteine für Klimaziele

Der klimaschutzpolitisch angestrebte weitere Ausbau der Ener­gie­versorgung mit Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) braucht nach wie vor eine klare politische Unterstützung. Das ergaben Un­ter­suchungen zur Wirtschaftlichkeit von KWK-Anlagen des Ver­bands Kommunaler Unternehmen (VKU) im Rahmen einer Studie, deren Ziel lautete, die Wirtschaftlichkeit der KWK über einen längeren Zeitraum zu bestimmen. Für diesen Zweck entwickelten die Studienautoren den KWK-Wirtschaftlichkeitsindikator COGIX. Er erlaubt es, die voraussichtlich erwirtschafteten Deckungsbeiträge von KWK-Anlagen in Zukunft mit Hilfe standardisierter Berech­nungen zu ermitteln.

Durchgeführt wurde die Studie von den Wissenschaftlern Dr. Felix Christian Matthes, Forschungs-Koordinator Energie- und Klimapolitik beim Öko-Institut, und Dr. Hans-Joachim Ziesing, Senior Policy Advisor beim Ecologic Institut, in Auftrag gegeben.

„KWK ist ein wichtiger Baustein zur Erreichung der klimapolitischen Ziele“, sagt VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. Ohne Fördermaßnahmen seien Modernisierungen und Neubauten meistens nicht möglich. „Langfristig“, so Reck, „wirkt sich jedoch die hohe Effizienz von KWK-Anlagen positiv auf deren Wirtschaftlichkeit aus.“ Deshalb fordert der VKU-Hauptgeschäftsführer „die Verlängerung der Förderung für Erzeugungsanlagen mindestens bis 2020.“

Um das geltende gesetzliche Ziel eines KWK-Stromerzeugungsbeitrags von 25 % bis 2020 zu erreichen, muss laut Studie im Vergleich zum heutigen Ausbauniveau ein Zubau von KWK-Anlagen in einer Größenordnung von 10.000 bis 12.000 Megawatt realisiert werden. Allein die bei den kommunalen Energieversorgern installierte Kraftwerkskapazität besteht aktuell zu 61 % aus KWK-Anlagen. Durch sie haben die deutschen Stadtwerke 2009 rund 9,7 Millionen Tonnen CO2 eingespart.

Allerdings werde es – je nach Standort – zukünftig schwieriger werden, große KWK-Anlagen zu bauen, glauben die Studienautoren. Der Ausbau von KWK-Anlagen werde sich eher auf kleinere Anlagen konzentrieren, da ihr Investitionsbedarf sowie die Abschreibungszeit geringer ist als bei größeren Anlagen. Zudem werde es immer schwieriger, entsprechend große Abnehmer für die Wärme großer KWK-Anlagen zu finden. Derartige Abnehmer müssen einen möglichst von Tages- und Jahreszeiten unabhängigen, gleichmäßigen Wärmeverbrauch aufweisen. Dies sind in aller Regel nur Industrieanlagen, denen die KWK-Wärme als Prozesswärme dienen kann.

Die Studie steht als kostenloser Download online zur Verfügung.

(VKU / ml)