BDU-Prognose: Boom für mittlere Führungskräfte mit Berufserfahrung

Das Personalkarussell rotiert wieder: Die Personalberater verzeichneten bereits 2010 ein Umsatzplus von 18,2 %. 2011 dürfte ähnlich gut laufen, vermutet der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU). Wie eine aktuelle Studie des Verbands ergab, sind Ingenieure, Konstrukteure, IT-Leiter und IT-Fachkräfte sowie Kontroll- und Aufsichts­ratsmitglieder besonders gefragt. 87 % der befragten Personalberater erwarten darüber hinaus für die Zukunft eine besonders große Nachfrage nach mittleren Führungskräften mit 10 bis15 Jahren Berufserfahrung.

Die Berater glauben, dass zwei Faktoren diese Nachfrage antreiben werden: erstens die demografische Entwicklung und zweitens der zu erwartende Generationenwechsel in der Wirtschaft.

Insgesamt ist der Bedarf an Personal über alle Bereiche hinweg hoch. So stieg der Gesamtumsatz der Personalberaterbranche 2010 um 18,2 % auf 1,30 Milliarden Euro (2009: -26,2 %). Für das laufende Jahr erwarten die Personalberater ein Umsatzplus von 14 %. Besonders hoch dürfte der Beratungsbedarf im Verarbeitenden Gewerbe (+15,9 %) ausfallen. Für die sogenannten TIMES-Branchen (Telekommunikation, Informations­technologie, Medien, Entertainment und Security) liegt die Prognose der Personalberater sogar bei einem Plus von 19,2 %. Mit den Energie- und Wasserversorgern sowie den wirtschaftsnahen Dienstleistern (u. a. Wirtschaftsprüfer, Unternehmensberater oder Steuerberater) wollen die Personalberater um 16,3 % bzw. 15,9 % mehr Umsatz generieren als 2010.

Rund ein Viertel der von Headhuntern zu besetzenden Stellen ist auf der Vorstands- und Geschäftsführungsebene angesiedelt. Jede fünfte Suche gilt Marketing- und Vertriebsexperten. Merklich angezogen hat die Nachfrage unter anderem nach Ingenieuren. Häufig sollen die Kandidaten zusätzlich Erfahrungen im Vertrieb oder im Konstruktionsbereich des Maschinen- oder Automobilbaus aufweisen. Im IT-Bereich sind wegen der gestiegenen fachlichen Anforderungen zunehmend Spezialisten gefragt. Ebenfalls begehrt: Kandidaten für Kontroll- und Aufsichtsgremien.

Dreiviertel der zu besetzenden Positionen liegen in der Gehaltsspanne 75.000 Euro bis 250.000 Euro.

Knapp ein Drittel der Personalberater kann sich angesichts des Bedarfsvolumens und der Qualitätsansprüche der Kunden für 2011 eine Umsatzsteigerung um mehr als 25 % vorstellen. Bei den großen Personalberatungsgesellschaften sind es sogar 35 %. Fast jede vierte Personalberatung erwartet ein Plus zwischen 15 und 25 %. Lediglich 6 % gehen von einem stagnierenden oder rückläufigen Umsatz im laufenden Jahr aus.

Ein letztes, aber umso bemerkenswerteres Ergebnis der heute vorgestellten Marktstudie Personalberatung in Deutschland 2010/2011: Auf der Suche nach Spezialisten und Nachwuchskräften setzen gut 90 % der Personalberater zunehmend auf soziale Netzwerke.

(BDU / ml)