Privater Stromverbrauch: Neues Energielabel für Fernsehgeräte

Dass Fernsehgeräte Strom fressen, weiß jeder. Es gibt aber je nach Alter und Hersteller des Geräts gewaltige Unterschiede im Stromver­brauch. Meist benötigen selbst große neue Geräte weniger Strom als kleine alte, obwohl sie nicht nur ein größeres Bild, sondern auch deutlich mehr Funktionen bieten. Rentiert sich ein Umstieg? Tat­säch­lich machen die Stromkosten nach Angaben des Branchenver­bands BITKOM fast ein Drittel der Gesamtkosten eines Fernseh­geräts aus. Deshalb ist ein Umstieg in vielen Fällen tatsächlich finanziell günstiger als die Weiterverwendung eines alten Geräts.

Allein zwischen 2008 und 2010 ist der Stromverbrauch von TV-Geräten nach Angaben des Verbands um rund 20 % gesunken. „Der Leistungsumfang und die Energieeffizienz neuer TV-Geräte sind enorm gestiegen“, lobt deshalb Ralph Haupter vom BITKOM-Präsidium. Vor allem moderne Technologien wie LED (Leuchtdioden) und moderne Plasma-Displays verbessern die Energieeffizienz.

Die Modelle des Jahres 2010 hatten im Schnitt eine Leistungsaufnahme von 132 Watt und verbrauchten – bei einer aktiven Nutzung von vier Stunden und einem Standby-Betrieb von zwanzig Stunden am Tag – im Jahr 192 Kilowattstunden (kw/h) Strom. 2008 nahmen die verkauften Fernseher durchschnittlich 164 Watt auf und verbrauchten 240 kw/h im Jahr. Dieser Rückgang um ein Fünftel spart pro Gerät jährlich ungefähr 12 Euro an Stromkosten.

Allerdings variiert der Energieverbrauch bei gleicher Bildschirmgröße und ähnlicher Ausstattung je nach Hersteller um bis zu 50 %. Haupter warnt die Verbraucher deshalb: „Da der Energieverbrauch etwa ein Drittel der gesamten Kosten des Fernsehers ausmacht, kann ein teureres und energieeffizienteres Modell über die gesamte Nutzungsdauer günstiger sein als ein vermeintliches Schnäppchen.“

Besonders stark gesunken ist der Energieverbrauch von großen Fernsehern mit Bildschirmdiagonalen von über 40 Zoll, also mehr als einem Meter. 40-Zoll-Geräte hatten 2008 im Schnitt eine Leistungsaufnahme von ungefähr 200 Watt, 2010 waren es 30 % weniger. Weiterhin gilt jedoch die Faustregel: Je größer der Fernseher, desto höher der Stromverbrauch.

Ob der Wunsch-Fernseher zu den sparsamen Modellen gehört, können Interessenten demnächst an einem neuen Energielabel erkennen. Spätestens ab dem 30. November 2011 werden die TV-Geräte im Einzelhandel damit ausgeschildert. Auf dem Label sind die wichtigsten Informationen zur Energieeffizienz zu finden, ähnlich wie bei Kühlschränken oder Waschmaschinen. Angaben zum Strombedarf im eingeschalteten Zustand oder der Jahresverbrauch sind auf einen Blick zu erkennen.

Zur schnellen Orientierung werden die Geräte in Kategorien eingeordnet: Die Bestnote ist ein A, die schlechteste Note ein G. Das Energielabel berücksichtigt auch den technischen Fortschritt und soll in den folgenden Jahren stetig angepasst werden.

Ein leider nur in Englisch verfügbarer Leitfaden zur Energiekennzeichnung bei Fernsehgeräten steht per Download kostenfrei im Internet bereit.

(BITKOM / ml)