Yubs, Teil 1: Raum schaffen ohne Wegwerfen

Roman Rammelt (links), Gregor Mohr (rechts), GF bei Yubs
Roman Rammelt (links), Gregor Mohr (rechts), GF bei Yubs

Der Wohnraum in unseren Metropolen wird immer teurer und Stauraum zum unbezahlbaren Luxus. Wer in eine der angesagten Städte zieht – und sei es nur für kurze Zeit – oder Nachwuchs bekommt und zusätzlichen Wohnraum braucht, steht dann vor der Frage: Auf was muss ich verzichten, was kann ich entsorgen? Es gibt jedoch eine Alternative: extern Einlagern. Wir sprachen darüber mit den beiden Geschäftsführern des Start-ups Yubs, Gregor Mohr und Roman Rammelt.

Yubs, der Firmenname des Start-ups, steht für „your urban box storage“ und beschreibt recht treffend, worum es geht: Das junge Berliner Unternehmen bietet Stadtbewohnern zusätzlichen Lagerraum. Die Kernzielgruppen sind:

  • Studenten, die nur über extrem knappem Wohnraum verfügen oder ein Auslandssemester einlegen und ihre Studentenbude nicht kündigen wollen.
  • Junge Familien, die Platz für den Nachwuchs benötigen.
  • Junge Menschen, die beruflich bedingt häufiger ihren Wohnort wechseln müssen und sich für diese kurzen Perioden keine große Wohnung leisten wollen.
  • Berufstätige, die für ihren deutschen Arbeitgeber einen begrenzten Zeitraum im Ausland unterwegs sind (sogenannte Expats) und ihre Wohnung in der Heimat nur vermieten, jedoch nicht aufgeben wollen.
  • Start-ups, die ihren Platzbedarf noch nicht absehen können, und
  • Selbstständige, deren Platzbedarf mit der Auftragslage stark schwankt.

Dienstleister, mit deren Hilfe man nicht benötigte Möbel und andere störende Gegenstände zeitlich begrenzt einlagern kann, gibt es zwar schon lange. Aber deren Dienstleistungen wurden bisher in erster Linie von Gewerbebetrieben genutzt. Im privaten Bereich gelten sie nur als Notlösung. Entsprechend unübersichtlich und unterschiedlich sind Kosten und Konditionen der Anbieter. Die damit verknüpfte Unsicherheit, ob die jeweiligen Preise und Angebote seriös sind, halten vor allem private Interessenten davon ab, eine externe Einlagerung in Erwägung zu ziehen.

Hier setzt das Geschäftskonzept der beiden Gründer, Diplom-Betriebswirt Gregor Mohr und Diplom-Informatiker Roman Rammelt, seinen Hebel an: Sie unterteilen ihre Dienstleistung Einlagerung in separat bepreiste Dienstleistungsmodule, aus denen sich der Kunde das passende Paket zusammenstellen kann. So bleiben Kosten und Leistung für den Kunden überschaubar und transparent. Die Buchung erfolgt zudem schnell und komfortabel über eine jederzeit erreichbare, aufgeräumte Website.

Das Berliner Start-up zeigt damit geradezu exemplarisch, dass eine Gründungsidee nicht zwingend völlig neue Angebote schaffen muss, um einen Markt zu erschließen. Ebenso sinnvoll kann es sein, bestehende Dienstleistungen zu entstauben, d. h. in einer zeit- und zielgruppengemäßen Weise anzubieten. Yubs bedient mit seiner Preis-Leistungs-Transparenz und dem internetbasierten Rund-um-die-Uhr-Zugang das Lebensgefühl und die Erwartungen einer wachsenden jungen und urbanen Klientel, die eine solche Kundenansprache durch Onlineshopping und Pizzalieferdienste längst verinnerlicht hat.

Im zweiten Teil unseres Interviews sprechen wir mit den beiden Gründern über ihre Erfahrungen mit Konkurrenten, falschen Entscheidungen, die Finanzierung und ihre Zukunftspläne. (Podcast: mtx/Text: ml)