Finanzierungsbedarf: Die durchschnitt­liche Höhe einer Bürg­schaft liegt bei 246.000 Euro

Sie kann mit Fug und Recht als die unbekann­teste Bank Berlins bezeichnet werden. Damit kann Waltraud Wolf, Geschäfts­führerin der BBB Bürg­schafts­bank zu Berlin-Branden­burg gut leben. Sie weiß, dass „kein Unter­nehmer eine Bürg­schaft haben möchte“. Das sei ganz logisch, denn Unter­nehmer brauchen Cash. Sie müssen investieren, weshalb sie zu ihrer Hausbank gehen.

Wenn es dann mit den Sicherheiten hapert, dann schlägt die Stunde der Bürgschaftsbänker. Das sei bundesweit so, nicht nur in Berlin. Wenn die Hausbank bei der Kreditentscheidung feststellt, dass die Sicherheiten nicht ausreichen, kämen Hausbank und Unternehmen automatisch auf sie zu. Deshalb könne sie es sich leisten, „nicht in der ersten Reihe der Werbeträger zu stehen“.

Immerhin wurden 2016 für 62 Millionen Euro Kredite und Beteiligungen verbürgt, die Nachfrage gegenüber dem Vorjahr wuchs um 5 %. Die Trends: Die Zahl der Nachfragen aus dem digitalen Segment steigt. Der durchschnittlich gewünschte Finanzierungsbedarf ist von 189.000 Euro im Jahr 2015 auf 217.000 Euro im vergangenen Jahr gestiegen. Kein Vergleich zu Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern oder Hessen. In Frankfurt am Main wurde eben Bilanz gezogen – die durchschnittliche Höhe einer Bürgschaft oder Garantie lag um 13 % höher als 2015 und betrug 246.000 Euro. Insgesamt sicherte die Bürgschaftsbank Hessen im vergangenen Jahr rund 146,5 Millionen Euro ab.

Davon sind die Berliner noch entfernt, es fehlen die mittelständischen Unternehmen wie in anderen Bundesländern. Start-ups hätten meist eigenes Kapital oder finanzieren sich aus Omas Sparstumpf. Später steigen VC-Experten ein.