Learntec 2020: Muttersprachler sind die besten Wort­schatztrainer

Die Learntec 2020 hat noch einmal kräftig zugelegt: mehr Aussteller, ein neuer Besucher­rekord (15.600) und darunter mehr inter­nationale Fach­besucher. Das liegt auch an den Plänen zur digitalen Schule, doch die größere Nach­frage kommt aus der Wirt­schaft, wie Felix Schuchter im Mittel­stands­Wiki-Inter­view erklärt.

Schuchter ist Business Development Manager bei Busuu, einer vielfach ausgezeichneten Sprachlernplattform, die zuletzt die Marke von weltweit 100 Millionen Nutzern geknackt hat:

„Busuu ist der schnellste Weg, eine Sprache flüssig zu lernen – über unsere mobile App. Man kann bei uns zwölf Sprachen lernen, und das in zehn Minuten bis 15 Minuten am Tag.“

Gegründet wurde Busuu 2008 durch Adrian Hilti (Liechtenstein) und Bernhard Niesner (Österreich), der auch als CEO fungiert und 2018 EY Entrepreneur of the Year wurde, während Hilti mit den Red or Blue Labs schon ein neues Eisen im Feuer hat. Zu den Besonderheiten dieser Lernlösung gehört, dass Busuu durch Live-Tutorien sofortiges Feedback von Muttersprachlern ermöglicht: „Wir sind zwar eine digitale Sprachlernlösung“, sagt Schuchter, „aber wir wollen das Soziale nicht vergessen und vernetzen unsere Muttersprachler und haben hier eben die Möglichkeit, das Ganze zum Leben zu erwecken.“

Das personengebundene Feedback trägt schließlich auch dazu bei, dass die Lernenden gut bei der Stange bleiben. Diese Komponente wird derzeit weiter ausgebaut, denn kurz vor der Messe in Karlsruhe hat Busuu die US-Lernplattform Verbling gekauft, die ebenfalls stark auf Live-Feedback setzt. Deren Eins-zu-eins-System wird nun bereits in Kombination mit KI als Busuu live integriert.

Busuu funktioniert mobil, für internationale Organisationen wie Inditex, Adidas, DB Schenker, Sofitel oder Uber ebenso wie für einzelne Neugierige, die etwas für die eigene Karriere tun wollen.

„Gerade im Einzelhandel, aber auch im Hospitality-Bereich ist natürlich das ganz wichtig und das mobile Lernen bietet sich hier an. Das sind Menschen, die nicht tagtäglich vorm Desktop sitzen, die wollen zwischendurch lernen.“

Die Kurse sind nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen standardisiert und decken die ersten vier Stufen A1 bis B2 ab. Schuchter selbst arbeitet derzeit an seinen Spanischkenntnissen, „das entwickelt sich sehr schnell, ich bin bereits auf einem B2 dank Busuu. […] Französisch werd’ ich auch noch schaffen!“ Wer es exotischer mag, kann sogar die namensgebende Sprache Busuu lernen. In Kamerun selbst hat dieses Idiom nur mehr eine Handvoll Sprecher.

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