Abfallwirtschaft: Quantron rüstet Kommunal­fahrzeuge auf leise E-Motoren um

Die Quantron AG aus Gersthofen bei Augsburg ist eine junge Abspaltung (2019) der dortigen Haller GmbH & Co. KG. Das 1882 als Lohn­kutscherei gegründete Familien­unternehmen ist in der fünften Generation mittler­weile Service-Spezialist für Iveco-Nutz­fahrzeuge und Fiat-Transporter. Mit Quantron ist Gründer Andreas Haller in eine Bedarfslücke gestoßen.

Das Unternehmen elektrifiziert schwerpunkt­mäßig Nutzfahrzeuge und Busse und kann in relativ kurzer Zeit – „in der Regel innerhalb von drei Monaten“, coronabedingt sind es derzeit vier Monate – den städtischen bzw. regionalen Personen- und Last­verkehr auf emissions­freie Elektroantriebe umbauen. Interessant ist das vor allem für kommunale Betriebe und Straßen­meistereien, aber auch für Entsorgungs­unternehmen, Handwerks­betriebe, die Werks­logistik und den Transport auf Flughäfen. Das Kern­argument ist – mit einem Seiten­blick auf Fahr­verbote und neue urbane Mobilitäts­konzepte – der Umwelt- und Klima­schutz in Verbindung mit der Machbarkeit:

„Diese Fahrzeuge legen in der Regel keine Lang­strecken zurück, werden viel im Stop-and-go Betrieb gefahren und können über Nacht voll­ständig geladen werden.“

Bei der Umrüstung ersetzt Quantron im Wesentlichen den bisherigen Verbrenner­antrieb durch einen E-Motor. Das Fahrzeug­chassis bleibt und wird aufpoliert, der alte Antriebs­strang wird wieder­verwertet und bekommt ein zweites Ersatzteil­leben. Den Kosten des Umbaus stehen Einsparungen bei Wartung, Verschleiß­teilen und Kraft­stoff gegenüber, sodass sich die Umrüstung laut Quantron auf lange Sicht auszahlt. Der beherzte Neu­kauf eines E-Fahrzeugs ist freilich ebenso möglich. Dabei ermöglicht Quantron nicht nur individuelle Langzeit­miete-, Finanzierungs- und Leasing-Optionen, sondern unterstützt Kunden auch bei der Beantragung staatlicher Förderungen.

Zuletzt hat Quantron sein Portfolio für den Bereich Abfall­wirtschaft und Stadt­reinigung um den Mercedes Econic erweitert. Gerade in diesem Bereich können die leisen E-Fahrzeuge auch mit weniger Geräusch- und Abgas­emissionen punkten. Der elektrifizierte Econic hat einen E-Motor mit 350 kW, die Batterie eine Kapazität von 280 kWh. Die Reich­weite liegt, je nach Einsatz, bei rund 150 km. Die Schüttung wird rein elektrisch als Nieder­volt­anlage betrieben (24 V); dieses elektrische Neben­antriebs­system (electric Power Take Off/ePTO) betreibt eine Einkreis­hydraulik für das Press­werk im Aufbau. Den Aufbau wiederum besorgt die Terberg-Tochter HS Fahrzeugbau aus dem nieder­sächsischen Emstek, die dafür den klassischen Olympus-Abfall­hecklader und als Lifter die ebenfalls extrem leise OmniDEKA verwendet.