Zeitarbeitstarif: Unternehmer und christliche Gewerkschaften einig

Der Bundesverband Deutscher Dienstleistungsunternehmen (BVD) und die christlichen Gewerkschaften haben sich in den Tarifverhandlungen für die Zeitarbeit gestern Nacht in Berlin geeinigt. Schwerpunkt des Tarifabschlusses ist neben den finanziellen Aspekten vor allem die gemeinsame Absicht der Tarifparteien, durch geeignete Regelungen den Missbrauch der Zeitarbeit wie im Fall Schlecker für die Zukunft auszuschließen.

Mit den vereinbarten Tariferhöhungen wurde laut einer gemeinsamen Erklärung der Tarifpartner die Voraussetzung geschaffen, dass künftig in allen Tarifverträgen für die Branche vergleichbare Lohnuntergrenzen gelten.

Eckpunkte des Entgelttarifabschlusses vom 19. 05. 2010:

  • Zweistufige Erhöhung der Entgelte zum 01. 07. 2010 um 3,6 % (West) und 4,1 % (Ost) sowie zum 01. 07. 2011 um 2,2 % (West) und 1,7 % (Ost).
  • Die untersten Entgelte (Entgeltgruppe 1) betragen zukünftig 7,60 Euro (West) / 6,40 Euro (Ost) und ab 01. 07. 2011 7,75 Euro (West) / 6,56 (Ost).
  • Laufzeit der Entgelttarifverträge bis 30. 06. 2012.
  • Alle Absenkungsmöglichkeiten in der Probezeit fallen zum 01. Juli 2010 weg.

Die Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personalserviceagenturen (CGZP) sieht den Tarifabschluss als Beweis für ihre Tariffähigkeit. Diese war in einem Verfahren vor dem Landesarbeitsgericht Berlin Anfang Dezember verneint worden. Die CGZP ist 2002 aus dem Zusammenschluss von sechs Gewerkschaften des Christlichen Gewerkschaftsbundes (CGB) hervorgegangen.

(BGA/ml)