Creditreform DRD-Index: Zahlungsmoral dank neuem Wachstum wieder besser

Nachdem sich das Zahlungsverhalten in der Rezession von 2009 leicht verschlechtert hatte, machen Lieferanten und Leistungs­er­bringer laut Creditreform nun wieder bessere Erfahrungen. Fast drei Viertel der Unternehmen erhalten nach spätestens 30 Tagen den vereinbarten Rechnungsbetrag. Der Creditreform DRD-Index (früher: ZaC-Index) verbessert sich damit gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Zähler auf 64,6 Punkte. Verhinderten während der Krise vor allem ein erhöhtes Risikobewusstsein und ein wirkungsvolles For­der­ungs­ma­nage­ment einen größeren Einbruch im Zahlungsverhalten, so können die Unternehmen jetzt dank einer stabileren Auftrags- und Geschäftslage ihren Zahlungsverpflichtungen wieder pünktlicher nachkommen.

43,0 % der befragten Unternehmen bewerten die Zahlungsweise ihrer Kunden wieder mit der Note sehr gut oder gut (Vorjahr: 38,7 %). 6,9 % der mittelständischen Betriebe (Vorjahr: 6,4 %) machen weiterhin überwiegend schlechte Zahlungserfahrungen. Der Saldo aus guten und schlechten Bewertungen verbessert sich binnen eines Jahres von plus 32,2 auf plus 36,1 Punkte.

Knapp drei von vier Unternehmen (73,8 %; Vorjahr: 72,4 %) melden den Zahlungseingang nach spätestens 30 Tagen. Verluste auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind aber gleichwohl keine Einzelfälle: 15,0 % der Unternehmen mussten mehr als ein Prozent ihres Jahresumsatzes abschreiben.

Diejenigen Wirtschaftsbereiche, die bereits mit einer schwierigen Geschäftslage und hohen Insolvenzraten zu kämpfen haben, werden durch die schlechte Zahlungsmoral der Kunden zusätzlich belastet. So bewerten die Unternehmen aus der Metall- und Elektrobranche, der Verkehrs- und Logistikwirtschaft sowie aus der Bauwirtschaft das Zahlungsverhalten ihrer Kunden mit schlechteren Noten als im vergangenen Jahr.

Bessere Zahlungserfahrungen werden in den Industriesektoren Chemie, Grundstoffe und Konsumgüter gemacht. Auch der Großhandel ist zufriedener, während unternehmensnahe Dienstleister schlechtere Noten vergeben als 2009.

Der Lieferanten- und Warenkredit gewinnt als kurzfristiges Finanzierungsinstrument immer mehr an Bedeutung. Das gilt gerade und vor allem im konjunkturellen Aufschwung. 2010 dürfte das gesamte Transaktionsvolumen rund 250 Milliarden Euro erreichen. Unternehmen schätzen den mit einem Lieferantenkredite verbundenen Liquiditätsspielraum und die vergleichsweise günstigen Konditionen. Unternehmen, die ihren Kunden ein Zahlungsziel einräumen, sollten dabei aber auf die Bonität ihres Geschäftspartners achten und eine Absicherung der Warenlieferung über eine Warenkreditversicherung oder Eigentumsvorbehalt prüfen, rät Creditreform.

Die vollständige Fassung des DRD-Index steht als kostenloser Download zur Verfügung.

(Creditreform/ml)