Intelligente Funksteckdosen: IPv6-Contiki steuert die Haustechnik mobil

Forscher der Fraunhofer-Einrichtung für Systeme der Kom­munikations­technik ESK und Fraun­hofer-Instituts für Techno- und Wirt­schafts­mathematik ITWM haben in Zusammen­arbeit mit der embedded brains GmbH Internet-fähige Funk­steck­dosen ent­wickelt, die IPv6 unter­stützen. Damit sollen sich Be­leuchtung und Haus­halts­geräte über IPv6-fähige End­geräte wie Smart­phones oder Laptops steuern lassen.

Nach Angaben der Fraunhofer Gesellschaft sind die Funksteckdosen Bestandteil des ITWM-Hausautomatisierungssystems HexaBus, das im Projekt mySmartGrid entwickelt wurde. Das HexaBus-System besteht neben der Funksteckdose aus einem eigens entwickelten USB-Stick, der sich an einen handelsüblichen Router anschließen lässt. Den Befehl zum Einschalten gibt der Verbraucher über den Webbrowser oder eine Android-kompatible Smartphone-App. Anschließend leiteten Router und Stick die Daten an die Steckdose weiter.

HexaBus als Fernbedienung, © Fraunhofer ESK
HexaBus als Fernbedienung

Da das HexaBus-System zum Datenaustausch IPv6 nutzt, erhält laut Fraunhofer Gesellschaft jede einzelne Steckdose – und somit jedes Gerät – eine eigene IP-Adresse, über die sie sich direkt ansprechen lässt. Um Funksteckdosen und USB-Sticks Internet-fähig zu machen, haben die Forscher eine spezielle Protokollsoftware entwickelt und das Betriebssystem Contiki um das Kommunikationsprotokoll 6LoWpan (IPv6 over Low power Wireless Personal Area Network) erweitert. Contiki ist ein Open-Source-Betriebssystem für Mikrocontroller, die auf den Steckdosen und USB-Sticks laufen. Über ein weiteres Protokoll können Anwender im Webbrowser jede einzelne Steckdose mit einem eigenen Namen versehen (etwa „waschmaschine.keller“).

Wie die Fraunhofer Gesellschaft außerdem mitteilt, sind die HexaBus-Steckdosen mittlerweile einsatzbereit. Im nächsten Schritt planen die Forscher, ihr System um eine Multihop-Vernetzung zu erweitern: Mehrere Steckdosen sollen sich dann miteinander verknüpfen lassen, so dass der Router Nachrichten von einer Steckdose zur nächsten weiterleiten könne, um so die Reichweite des Systems zu erhöhen. (Quelle: Fraunhofer Gesellschaft/Fraunhofer ESK/sp)