CeBIT 2016: Was Start-ups und Konzerne voneinander lernen

Auf der einen Seite sind da die Start-ups mit jungen Ideen und flachen Hierarchien, auf der anderen die großen, international tätigen Firmen. Neues ist dort schwerer durchzusetzen, andererseits gefährdet eine Fehlinvestition nicht gleich das ganze Unternehmen. Auf der CeBIT trafen beide Typen zusammen. Wer kann von wem lernen? Und welche neuen Impulse geben?

Die Jungunternehmer sind sich einig: Start-ups haben einzigartige Stärken. Luisa Brunotte von Zang betont, „dass wir einfach noch viel flexibler sind und alles noch nicht so ganz einstudiert ist und wir Veränderungen viel mehr wahrnehmen können.“ René Strien, Head of Business Development Botspot, ergänzt: „Jeder hat Verantwortung und darf auch einem anderen in seiner Funktion etwas sagen.“

Protonet ist derzeit eines der erfolgreichsten Start-ups. Den Durchbruch schafften die Hamburger mit innovativen Datensicherheitslösungen. Mitbegründer Christopher Blum weiß dennoch um die kleinen Schwächen, die Start-ups beschäftigen: „Ich glaube in Start-ups herrscht immer noch ein bisschen Chaos.“ Seinen Befund ergänzt er um eine interessante Folgerung: Nimmt man das Beste beider Welten, die Ideen der Start-ups und die Strukturen der Konzerne, „dann hat man ein sehr sehr gutes Unternehmen. Und ich glaube auch, dass deswegen der Mittelstand in Deutschland so erfolgreich ist.“

Mit rund 195.000 Mitarbeitern in Deutschland gehört die Deutsche Bahn zu den Big Playern. Auf der CeBIT suchte das Unternehmen gezielt die Nähe zu kreativen Gründern. Dr. Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn sieht die bewährten Strukturen einerseits als Vorbild.

„Aber umgedreht lernen wir natürlich auch wahnsinnig viel. Die ganzen agilen, die smarten Arbeitsweisen – das ist eine ganz andere Ideenvielfalt und eine ganz andere Geschwindigkeit, die aufkommt.“

Flache Hierarchien und viel Raum für Ideen oder Struktur und Erfahrung? Die Kunst ist, beides zu vereinen. Auf der CeBIT in Hannover ist klar geworden: ein Austausch zwischen Start-ups und Big Playern ist wichtiger denn je. (Quelle: m4-tv.com/mtx)