Mobilfunk: Der 5G-Fahrplan könnte Glas­faser­strecken gebrauchen

Das Bundesverkehrsministerium hat die Strategie für den Aufbau eines 5G-Mobilfunknetzes vorgestellt. Zuerst einmal soll dazu die Installation von Glasfasernetzen vorangetrieben werden.

In einer Pressemitteilung skizziert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur das weitere Vorgehen bei der Bereitstellung eines 5G-Netzes. Man hat offenbar erkannt, dass für die Realisierung von Mobilfunkgeschwindigkeiten von bis zu 10 GBit/s, wie sie der 5G-Standard vorsieht, eine deutlich leistungsfähigere Anbindung der Mobilfunkstationen erforderlich ist. Der Bund will daher den Ausbau von Glasfasernetzwerken fördern, was allerdings weiterhin zaghaft formuliert bleibt: „Zur Realisierung der vollen Leistungsfähigkeit von 5G geht der Bund davon aus, dass die Netzbetreiber, sofern bislang nicht der Fall, ihre Investitionen in Glasfaser zur Anbindung von Basisstationen signifikant steigern“, heißt es in der aktuellen „5G-Strategie für Deutschland“, die Deutschland „zum Leitmarkt für 5G-Netze und -Anwendungen“ machen will. Tatsächlich ist Deutschland von einer zeitgemäßen NGA-Versorgung weit entfernt. Zur Steigerung der Glasfaseranschlussquote sei „auch eine Förderung der Glasfaseranbindung von Basisstationen insbesondere
in sehr dünn besiedelten Gebieten zu erwägen.“ Zudem sollen etwa Laternenmasten und Ampelanlagen in den Städten stärker als bisher für den Mobilfunknetzaufbau genutzt werden. Ziel ist es, bis 2025 in Deutschland ein 5G-Netz zu errichten.

Der 5G-Standard soll bis 2020 in seiner endgültigen Form verabschiedet werden, was allerdings einige Marktteilnehmer für zu optimistisch halten. Dennoch arbeiten derzeit bereits alle großen Telekommunikationsanbieter an der Erforschung und Entwicklung der Technik, auch Prototypen wurden schon vereinzelt präsentiert. In Deutschland wird das 5G-Netz voraussichtlich das 2- und das 3,5-GHz-Band nutzen, die Frequenzen sollen den Betreibern der Mobilfunknetze 2018 zugeteilt werden.